Full text: (Bd. 1 (Jahrg. 1832) = No 1-No 8)

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I. Anatomie und Physiologie. 
gen desselben: Es kann nicht tiefer herabgezogen werden, als 
es gewöhnlich herabhängt, auch nicht nach hinten zu, nach den 
Choanen, in die Höhe gezogen werden und diese verschlies- 
sen. Es kann gerad nach oben ungefähr 4 Zoll in die Höhe 
gehoben werden. Es kann sein unterer Rand angespannt und 
sehr wenig, + Linie ungefähr, nach unten gezogen werden. 
Wenn die Zunge herausgestreckt wird, so werden vorzüglich 
dessen Schenkel nach vorn gezogen; eben so können diese mit 
der Zunge, wenn sie nach hinten gezogen wird, rückwärts wei- 
chen. Es können die Schenkel durch die Drehung oder Wäl- 
zung der Zunge schief nach rechts oder links herabgezogen 
werden, je nachderh sich die Zunge mit der linken oder rech- 
ten Seite herabdreht oder wälzt, wobei das hintere Gaumense- 
gel nicht im geringsten verändert wird. Es kann der obere 
Theil angespannt und ein wenig nach vorn zu angezogen wer+ 
den. — Das hintere Gaumense gel besteht in seiner obern 
Hälfte aus der hintern Schleimhaut des weichen Gaumens, ei- 
ner Fortsetzung der Nasen- und Rachenschleimhaut, und den 
obern Gaumenmuskeln, in seiner untern Hälfte aus den beiden 
mit einer Schleimhaut bedeckten Rachenschnürern (mm. palato- 
pharyngeis), welche von den Schlundkopfschnürern aus (mm. 
constrictoribus pharyng.) in 2 Schenkeln sich erheben und sich 
oben bogenförmig mit einander und mit den übrigen Gaumen- 
muskeln innig vereinigen. Es kann nicht nach hinten zu ganz 
in die Höhe gezogen und vor die Oeffnung der Choanen ge- 
legt werden. Es kann nicht nach vorn zu gezogen werden und 
bleibt selbst dann, wenn das vordere Gaumensegel beim Her- 
ausstrecken der Zunge nach vorn zu gezogen wird, in Ruhe. 
Die obere Hälfte kann, wie das vordere Segel, ungefähr 4 Zoll 
gerad nach oben gezogen werden. Es kann oben sammt dem 
Zäpfchen ein wenig, ungefähr + Zoll nach hinten gezogen wer- 
den. Es können seine Bogen ein wenig — 1 Linie — herab- 
gezogen oder angespannt werden. Seine beiden Schenkel kön- 
nen sich einander von beiden Seiten her in lothrechter Rich- 
tung dergestalt nähern, dass sie beinahe nnd bisweilen ganz zu- 
sammentreffen. — Das Zäpfchen kann sich nur gerad in 
die Höhe und auf sich selbst zusammenziehen, wobei seine 
Schleimhaut einige Querfalten bildet. Es krümmt sich weder 
nach vorn noch nach hinten. Durch Erschlaffung seines Mus- 
kels kann es sich mehr als gewöhnlich verlängern. Es sondert 
immer reichlich Schleim ab. — Functionen des weichen 
Gaumens I) beim Athmen. Beim Athmen mit geschlosse- 
nem Munde durch die Nase bleiben beide Gaumensegel in Ruhe. 
Beweis: Das Befühlen mit dem Finger. Beim Athmen mit of- 
fenem Munde werden beide Gaumenscgel nicht bewegt, also 
weder nach unten gezogen, noch nach oben vor die Choanen. 
Beweis: Die Inspection des erleuchteten Mundes. Das Gegen- 
(heil behaupten freilich ALs8ın, Sönnzaınc, RuDdoLPul, SAanDIi-
	        
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