Full text: (Bd. 1 (Jahrg. 1832) = No 1-No 8)

Summarium des Neuesten 
aus de 
Tr 
in- und ausländischen Medicin. 
WE 
eigen 
L. April 1832. 
M 7%. 
I. ANATOMIE U: 
„’SIOLOGIB., 
3032, Die Functionen. des. weichen Gaumens beim 
Athmen, Sprechen, Singen, Schlingen, Erbrechen 
u. 8. w.3 vom Prof. Dzonpr: in. Halle. Ueber die Functionen 
des weichen Gaumens können, wir mur dann richtig urtheilen, 
wenn wir uns 1) eine genaue anatomische Kenntniss desselben 
im Allgemeinen und der einzelnen ihn; bildenden Theile ver- 
schafft, wenn wir 2) die Functionen selbst mit dem Auge und 
dem Gefühle beobachtet, und wenn wir 3) Experimente zur 
Aufhellung dunkler Punkte angestellt haben. Die anatomischen 
Verhältnisse des weichen Gaumens sind wohl ganz im Klaren. 
Um ‘dessen Functionen zu beobachten, muss man. volles Sonnen- 
oder Kerzenlicht in .ihn und bis an die „hintere Wand des 
Schlundes fallen lassen. Das Subject, an welchem man die Be- 
obachtungen anstellt , darf keinen: zu. kurzen, fetten. Hals haben 
und den Mund weit zu öffnen im Stande seyn, auch die Fer- 
tigkeit besitzen, die verschiedener Bewegungen : des‘ -Gaumens 
schnell hervorbringen zu können. (Man kann die Beobachtun- 
gen an sich selbst vor einem Spiegel machen. Ref, weiss, dass 
Dz. eine ausgezeichnete Beweglichkeit der einzelnen Gaumen- 
theile besitzt und daher selbst das passendste Subject war, an 
dem er seineBeobachtungen anstellen konnte. Ein glücklicher 
Zufall!) Bei Krklärung der Funetion einzelner Theile, die, 
während sie thätig, weder durch den Finger, noch durch das 
Auge zu erreichen sind, wie z. B. der Kehldeckel, muss man 
sich auf Folgerungen verlassen. — Die Bewegungen des wei- 
chen Gaumens werden durch 5 Muskeln, 4 paarige und 1 un- 
paarigen, deren Ursprung, Verlauf und Form hinlänglich be- 
kannt, vermittelt. Sollte man aber wohl glauben, dass über die 
Wirkungen dieser Muskeln verschiedene, einander nicht selten 
ganz entgegengesetzte Meinungen unter den Physiologen herr- 
schen? — I) Der Gaumenheber (levator palati mollis ; 
petrosalpingostaphylinus; salpingostaphylinus internus ; perista- 
phylinus internus) hat nach der Meinung der Anatomen und 
Physiologen folgende eigenthümliche Bewegungen und Verrich- 
tungen: 1) er hebt den Gaumenvorhang in die Höhe; 2) er 
zieht denselben schief nach hinten zu und schliesst dadurch den 
Summarium d. Medicin. 1832, I 25
	        
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