Il. Gynäkologie und Pädiatrik.
Gefäss fällt , das Ueberfliessen bewirkt, Die Tage, an welchen
die meisten Entbindungen geschahen, ‚zeigten sich als die
verderblichsten. —. Nur die Ueberfüllung der Maternite hat
den Typh. puerper. erzeugt. Besser wäre es, sagt der Verf.,
das Haus zu schliessen und die Entbindungen auf der Strasse
geschehen zu lassen, als die Säle mit Entbundenen und Schwan-
gern zu überfüllen. — Gegenwärtig hat die Maternite€ ein Ne-
benhaus erhalten, und der Verf. hofft durch Reinlichkeit und
eine vernünftige Behandlung die Krankheit ganz aus der An-
stalt entfernen zu können. [Aus der Revue medicale, Mai
18831, in Gerson’s u. Julius’s Mag., Jan, Febr, 1832.] (H—1.)
338. Gebärmutterblutflüsse; von Dr. Haurr in
Welzheim. Gegen diese, wenn sie nach übereilten Geburten eintre-
ten, wenn periculum in mora, die Entbundene kalt, blass, die
Augen geschlossen, weder Puls- noch Herzschlag, rühmt H.
den Moschus in grossen, schnell auf einander folgenden Gaben,
(Alle 4—4 St, gr. vj—vjjj-) Die Leidende erwacht oft schon
nach der ersten Gabe aus ihrem Schlummer. — Gegen die
Mutterblutflüsse, die bei beginnender Decrepidität oft eintreten,
werden manchmal alle Mittel umsonst versucht. Solche Blut-
Aüsse sind gar nicht selten ausserordentlich stark, gehen auch
wohl in ein anhaltendes Stillicidium sanguinis über, durch wel-
ches die Kranken viel Blut verlieren. Der Arzt ist in Ver-
zweiflung, glaubt die Kranken verloren, die dennoch bald von
selbst genesen. Solche Metrorrhagien ereignen sich am häufig-
sten bei Weibern, die an fliessenden oder stockenden Hämor-
rhoiden leiden und eine venöse Constitution haben, auch ist
das abgehende Blut venös, klumpig, nicht selten stinkend und
grünlich schillernd. Dies Blut erscheint als ein Secretionspro-
duct des Uterus, in welchem sein Leben erlischt. [Med. Con-
versationsbl., Nr. 3 1832.] (H—1.)
339. Ueber eine, von den bis jetzt beschriebe-
nen verschiedene Art von Gebärmutterblutfluss;
von GEoreE OaxKıey Henınc. Rücksichtlich des Verweilens
oder Ausfliessens des Blutes haben bis jetzt zwei Arten von
Gebärmutterblutflüssen die Aufmerksamkeit der Geburtshelfer
auf sich gezogen, nämlich die äussere, deren Merkmale sich
von selbst darbieten, und die innere, die sich im Allgemeinen
durch Erschöpfung, so wie, da das Blut innerhalb der Gebär-
mutter zurückgehalten wird, durch Ausdehnung dieses Organs
zu erkennen giebt. Von diesen beiden Arten kann man sich
also durch Untersuchung des Bettzeuges oder der Gegend des
Uterus völlig vergewissern; beide werden auch als beinahe ganz
schmerzlos angegeben. Die Art, welche der Verf. als eine noch
nicht beschriebene vorführt, unterscheidet sich von den beiden
andern dadurch, dass man weder äusserlich ein Zeichen von
einer erfolgten Blutung wahrnehmen kann, noch auch der Ute-
rus geschwollen ist; Schmerzen jedoch nicht fehlen. Die
„16