[I. Chirurgie und Augenheilkunde. 869
litt an einer Geschwulst der Brustdrüse seit 9 Jahren. Die Ur-
sache des Uebels war nicht bekannt. Kine Achseldrüse war
schon angeschwollen. Bı. wandte wieder die Compression an,
da Patientin sich nicht operiren lassen wollte. In 2 Monaten
zelang die Heilung. (Innerlich waren Schierling und Schwefel
gegeben, ausserdem anch Klystiere von Küchensalz gebraucht
worden. Hat wohl da der Druck allein die Heilung bewirkt?)
[Aus d. Revue medivale, Juin 1831, in Gerson’s und Julius’s
Magaz., Jan. Febr. 1832.] (H—I.)
32%. Anschwellung einer Brustdrüse durch
Druck geheilt; von Masson ve KenrLoy. Eine 37%ährige
Mutter bekam eine Geschwulst zwischen der 9. und 10. linken
Rippe, nachdem sie einige Zeit an lancimnirenden, denen beim
Brustkrebse ähnlichen Schmerzen gelitten hatte, von welchen sie
auch noch gepeinigt wurde. Die Geschwulst hing fest an den
genannten Rippen, war mit der Haut nicht verwachsen, 34
Zoll lang, 1} Zoll breit, 10 Linien dick. RrEcamıer’s Druck-
apparat brachte in 3 Monaten vollständige Heilung zu Stande:
[Aus d. Revue medicale, Juin 1831, in Gerson’s und Julius’s
Magazin, Jan. Febr. 1832.) (H—L.)
328, Brustkrebs bei einem Manne von 52 Jah-
ren. Beim Stecken von Weinpfählen hatte sich ein Mann vor
18 Jahren die linke Brust stark gedrückt; ein harter Punkt war
danach zurückgeblieben, der nach 2 Jahren schon erbsengross
war und nach und nach zu der Grösse eines Hühnereyes an-
wuchs, Als der Kranke in’s Hötel Dieu kam, war die Ge-
schwulst hart, höckerig, ungleich und schmerzhaft, die Haut
verdünnt, angewachsen, an einigen Stellen schon geöffnet, und
in der Achselgrube fanden sich 2 verhärtete, schmerzlose Drü-
sen. Sanson nahm alles Krankhafte und Verdächtige weg, und
die Wunde heilte durch erste Vereinigung. — v. FrRorRıeP ope-
rirte früher in Tübingen einen ähnlichen Fall bei einem unge-
fähr 20jährigen jungen Manne auf die glücklichste Weise.
{v.. Froriep’s Notizen, Nr. 696.] (K—e.)
a, 829. Ueber eine Vorrichtung zur Cauterisation
mittelst ätzender Flüssigkeiten; vom Dr. ANGELSTEIN
zu Berlin. Die gewöhnlichsten Materialien zum Auftragen der
bei chirurgischen Krankheiten so häufig anzuwendenden ätzen-
den Feuchtigkeiten, z. B. Holzstäbchen , Miniaturpinsel, Asbest
u. 8. w. haben fast sämmtlich einen grössern oder geringern
Nachtheil. Die erstern verkohlen schon im Momente, wo sie
mit der Aetzflüssigkeit zusammenkommen, der letztere ist seiner
Fragilität und faserigen Structur wegen nur unsicher anzuwen-
den. Um diesen Nachtheilen auszuweichen, bedient sich A. bei
Cauterisation mit Flüssigkeiten eines einfachen konischen Glas-
stäbchens, das an seinem obern Ende als Pfropfen geformt ist
und somit gleichzeitig das Glas, in welchem die Aetzfeuchtig-
keit befindlich ist, schliesst. Die durch diesen Stöpsel auf das
Summarium d. Medicin. 1832. 1. BE