V. Gynäkologie und Pädiatrik.
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and so. auch der Lochienfluss. Eine nässende Flechte , welche
die Wöchnerin seit. der vorletzten Entbindung am rechten Ober-
und Vorderarme hatte, blieb unverändert. (Brechmittel.) Am
9. war durch das Brechmittel die Uebelkeit beseitigt, sonst
war nichts verändert, der Harn trüb, der Puls 120. (Kali tar-
tar. und Tart. emet. mit auflösenden KExtracten.) Das Uebel
blieb während des Decembers dasselbe und verbreitete sich bis
zur Schamlefze. (Kali acet. mit Inf. senn. comp. leerte schwarze,
höchst übelriechende Fäcalmaterien aus.) Der Durst blieb gross,
und der Harn sparsam. Schweiss bewirkte keine Linderung
des Schmerzes. Mundhöhle und Zunge zeigten eine wahre
Bleifarbe, und es stellte sich spontan ohne gebrauchten Mer-
cur eine starke Salivation ein. Wegen Zunahme der hysteri-
schen Reizbarkeit verordnete V. Tinct. castor. und Liq. c. C.,
das Haller’sche. Elixir in schleimigen Getränken und Abends
ein Dower’sches Pulver. Bald trat hierauf Besserung ein, doch
erst nachdem der Zustand des Beines. viel gebessert war,
wurde der Uringang besser. Zwischen dem 6. bis 8. Ja-
nuar 1829 konnte die Kranke wieder gehen, bekam aber nach
Erkältung und Diätfehlern einen heftigen Rückfall, (Brechmit-
tel. Tags darauf Infus. valer. mit Tart. natronat. und Syr,
mann., und später wieder Lig. c. c., Tinct. castor.. und Opium.)
Die Geschwulst stieg sehr, Puls 130 -—140, Saliyation wie frü-
her. Nach 3monatlicher Dauer der Krankheit folgte endlich
Genesung, doch hatte die Flechte sich auch auf, den linken
Arm verbreitet, wurde aber durch ein, Fontanell, Thee aus
Lign. Guajact und Rad, chinae , so. wie durch äussere. Anwen-
dung einer Solutio hydrarg. muriat. corr. wieder auf den frü-
hern Umfang zurückgebracht. — Zweiter Fall. Eine 26jäh-
rige, corpulente Blondine, die viel an halbseitigem Kopfschmerze,
schlechter Verdauung und trägem Stuhlgange gelitten hatte, be-
kam nach ihrer vierten Entbindung im Wochenbette, wo sie
viel an gastrischen Beschwerden litt, einen heftigen Schmerz
in der linken Wade, der sich später auch auf die Leistenge-
gend, wo die Drüsen anschwollen; erstreckte und eine harte,
weisse, glänzende, beim Drucke empfindliche Geschwulst zur
Folge hatte. - Die Lactation hörte auf, der Appetit fehlte, der
Urin war trüb und sparsam, der Puls klein, weich, 120—130
Schläge in der Minute. (Brechmittel. — Kali sulphur, und
Syr. mann.) Nach 8Stägigem Gebrauche dieser Mittel minderte
sich das Uebel, allein nach einem heftigen Aerger nahm es
wieder zu und ergriff das andere Bein. (Inf. valer. mit Kali
acet. und Spir. nitr. dulc. — und Pulver aus Kalomel, Opium
aa. grß. — Zwei Tage später Kalomel, Digitalis, Opium.)
Auf letztere Mittel folgte am 10. Tage Speichelfluss, aber
las Befinden besserte sich. Nach der Phlegmasie folgte Oedem.
Endlich bildete sich in der Brust, obschon die Milchsecretion
längst vorüber war, Entzündung und Kiterung, während wel-