Full text: (Bd. 1 (Jahrg. 1832) = No 1-No 8)

3M I Pathologie, Therapie und medieinische Klinik. 
Sarsaparille , Guajac und Cieuta beseitigte , nebst Fontanel- 
len auf beiden Armen, den Ausschlag und die Geschwüre. Un- 
ter Syphiliden der Kinder behält sich der Verf. vor, eine vierte 
Complication, gegen welche sich das Sarsaparillendecoct und die 
Prommer’schen Pulver besonders wirksam erwiesen, genauer an- 
zugeben. Hiernach geht A. die Mittel, welche in der Bıerr- 
schen Klinik erprobt wurden, durch und lässt sie in die zum in- 
nerlichen und die zum äusserlichen Gebrauche zerfallen. In bei- 
derlei Hinsicht steht der Mercur obenan; äusserlich wird er als 
graue oder Cırı_Lo’sche Salbe, und zwar in die von dem Aus- 
schlage nicht eingenommene Haut, zu 4 bis 1 Drachme eingerie- 
ben. Auch zum Verbande bedient man sich dieser Salben. Sind 
die Geschwüre sehr entzündet, so verbindet man sie mit Bleisalbe 
oder Cerat; sind sie atonisch, so empfehlen sich besonders das 
Unguentum terebinthinae und elemi, Der Verf. selbst bedient 
sich bei den Geschwüren gewöhnlich des Kmmplastrum mercuriale (?) 
mit Erfolg. Bıerr wendet auch das Iodquecksilber in Salben- 
form mit Vortheil an, doch nur bei gruppenförmig zusammenste- 
henden Tuberkeln, und wenn der Ausschlag schmerzlos ist. Zeigt 
der Ausschlag keine acute Erscheinung, so wendet man auch eine 
Auflösung von Kalomel an, dessen man sich ebenfalls in Bädern 
mit Nutzen bedient. Bei Flecken, Bläschen und Pusteln muss 
man aber sehr vorsichtig damit seyn, inwiefern man schon selbst 
lebensgefährliche Symptome darnach will haben entstehen sehen. 
Minder gefährlich und daher besser ist sonach die Anwendung des 
Sublimats in Bädern, auch Bäder aus Belladonna und Cicuta 
sollen sich empfehlen. Von Neuem benutzt man auch wieder 
die schon von Massa angepriesenen Räucherungen mit Schwefel- 
quecksilber, zu denen sich in BıeTr’s Klinik schöne Vorrichtun- 
gen finden. Die Schwefelbäder, vorzüglich die zu Aachen, zu 
denen man in Deutschland, besonders in den Rheingegenden, 
grosse Vorliebe hat, schaden, sind die Ausschläge syphilitischer 
Natur, allemal. Bei innerlicher Behandlung giebt man von den 
Quecksilberpräparaten den Mercurius sublimatus, duleis und gum- 
mosus, auch den praecipitatus ruber, von welchem der 
Verf. nie günstige Wirkung sah. Einstimmig werden von den 
Französischen Schriftstellern die Verbindungen von Mercur mit 
schweisstreibenden Mitteln sehr gerühmt. Ausser mehrern der- 
artigen und ähnlichen Decocten so wie Syrupen wird noch auf das 
Opium, das blausaure Quecksilber, das Sulphur. antimonü aura- 
tum, das Antimonium diaphoretieum aufmerksam gemacht, und 
endlich des salzsauren Goldes, welches sich zwar, besonders wenn 
zugleich mit dem Ausschlage Rachengeschwüre vorhanden waren, 
nützlich zeigte, aber nichts Besonderes leistete, und des Arse- 
niks, welcher sich in der von DvrurTRen angegehenen Form äus- 
serlich gegen Tuberkein, und in der FowLEr’schen Solution in- 
nerlich gegen syphilitische Schuppenform nützlich erwiess, Er- 
wähnung gethan; die übrigen noch empfohlenen Mittel werden
	        
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