3M I Pathologie, Therapie und medieinische Klinik.
Sarsaparille , Guajac und Cieuta beseitigte , nebst Fontanel-
len auf beiden Armen, den Ausschlag und die Geschwüre. Un-
ter Syphiliden der Kinder behält sich der Verf. vor, eine vierte
Complication, gegen welche sich das Sarsaparillendecoct und die
Prommer’schen Pulver besonders wirksam erwiesen, genauer an-
zugeben. Hiernach geht A. die Mittel, welche in der Bıerr-
schen Klinik erprobt wurden, durch und lässt sie in die zum in-
nerlichen und die zum äusserlichen Gebrauche zerfallen. In bei-
derlei Hinsicht steht der Mercur obenan; äusserlich wird er als
graue oder Cırı_Lo’sche Salbe, und zwar in die von dem Aus-
schlage nicht eingenommene Haut, zu 4 bis 1 Drachme eingerie-
ben. Auch zum Verbande bedient man sich dieser Salben. Sind
die Geschwüre sehr entzündet, so verbindet man sie mit Bleisalbe
oder Cerat; sind sie atonisch, so empfehlen sich besonders das
Unguentum terebinthinae und elemi, Der Verf. selbst bedient
sich bei den Geschwüren gewöhnlich des Kmmplastrum mercuriale (?)
mit Erfolg. Bıerr wendet auch das Iodquecksilber in Salben-
form mit Vortheil an, doch nur bei gruppenförmig zusammenste-
henden Tuberkeln, und wenn der Ausschlag schmerzlos ist. Zeigt
der Ausschlag keine acute Erscheinung, so wendet man auch eine
Auflösung von Kalomel an, dessen man sich ebenfalls in Bädern
mit Nutzen bedient. Bei Flecken, Bläschen und Pusteln muss
man aber sehr vorsichtig damit seyn, inwiefern man schon selbst
lebensgefährliche Symptome darnach will haben entstehen sehen.
Minder gefährlich und daher besser ist sonach die Anwendung des
Sublimats in Bädern, auch Bäder aus Belladonna und Cicuta
sollen sich empfehlen. Von Neuem benutzt man auch wieder
die schon von Massa angepriesenen Räucherungen mit Schwefel-
quecksilber, zu denen sich in BıeTr’s Klinik schöne Vorrichtun-
gen finden. Die Schwefelbäder, vorzüglich die zu Aachen, zu
denen man in Deutschland, besonders in den Rheingegenden,
grosse Vorliebe hat, schaden, sind die Ausschläge syphilitischer
Natur, allemal. Bei innerlicher Behandlung giebt man von den
Quecksilberpräparaten den Mercurius sublimatus, duleis und gum-
mosus, auch den praecipitatus ruber, von welchem der
Verf. nie günstige Wirkung sah. Einstimmig werden von den
Französischen Schriftstellern die Verbindungen von Mercur mit
schweisstreibenden Mitteln sehr gerühmt. Ausser mehrern der-
artigen und ähnlichen Decocten so wie Syrupen wird noch auf das
Opium, das blausaure Quecksilber, das Sulphur. antimonü aura-
tum, das Antimonium diaphoretieum aufmerksam gemacht, und
endlich des salzsauren Goldes, welches sich zwar, besonders wenn
zugleich mit dem Ausschlage Rachengeschwüre vorhanden waren,
nützlich zeigte, aber nichts Besonderes leistete, und des Arse-
niks, welcher sich in der von DvrurTRen angegehenen Form äus-
serlich gegen Tuberkein, und in der FowLEr’schen Solution in-
nerlich gegen syphilitische Schuppenform nützlich erwiess, Er-
wähnung gethan; die übrigen noch empfohlenen Mittel werden