Full text: (Bd. 1 (Jahrg. 1832) = No 1-No 8)

310 I. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 
nahe keine Form von Ausschlag, die nicht: durch das veneri- 
sche Gift erzengt werden. könne; auch noch im vierten Ge- 
schlechte, solle man mit Recht sagen können, werden durch 
sie die Sünden der Eltern gestraftz keine Stelle bleibe von sy- 
philitischer Hantentartung verschont, ‚doch lieben allerdings ver- 
schiedene Formen verschiedene Orte. So wie nun die Diagnose 
aus dem Zusammenhange mit wirklicher Uebertragung des sy- 
philitischen Giftes erhellt, so unterscheiden sich die syphiliti- 
schen Ausschläge von andern durch ihre Hartnäckigkeit. A. sah 
bei einer /chthyosis syphil. simplex z. B., nach einer dreijähri- 
gen, anhaltenden Cur auch nicht eine nur merkliche Besserung 
erfolgen. ‘. Ein anderes, den syphilitischen Hautausschlägen allge- 
mein zukommendes Merkmal ist Wechsel in der Form und in den 
den Ausschlag begleitenden Erscheinungen, Nur Knötchen und 
Schuppen sind in ihren Zufällen etwas beständiger. Am liebsten 
wechseln die Ausschläge, wenn sie wohlgenährte Individuen un- 
ter Fieberbewegungen befallen, ausserdem ist, wenn kein Cur- 
verfahren. den Zufällen entgegenwirkt, der Wechsel und Ueber- 
gang der Ausschläge nicht so auffallend. Alle Ausschläge gestat- 
ten.aber, ‚auch wenn sie ihre Form nicht ändern, einen Wechsel 
der seeandären Zufälle;, und gehen zuletzt in Geschwäüre über, 
Eine dritte Kigenthümlichkeit liegt darin, dass zu gleicher Zeit 
mehrere Ausschlagsfoermen auf einer und derselben Stelle entste- 
hen. Am gewöhnlichsten verbinden sich Schuppen und Knoten 
mit Geschwüren; die Bläschenform hingegen zeigt keine solche 
Zusammensetzungen.‘ Bei syphilitischen Pusteln sah der Verf., 
ausser Geschwüren, . keine. andere Verbindung, doch selbst 
die einfachen Formen gehen nach dem Zeugnisse der Schriftstel- 
ler zuletzt in mehrere zusammengesetzte über. Am meisten zur 
Unterscheidung, ob ein Ausschlag syphilitisch sey oder nicht, genü- 
zen Farbe, Form und Schuppenbildung. Die Kupferfarbe ist die ge- 
wöhnliche.; oft geht sie. dem Ausschlage vorher, begleitet ihm, 
oder bleibt auch sogar noch lange Zeit an den Stellen sichtbar, wo 
früher der Ausschlag sass. Bei einigen ist die Farbe dunkler, ‚bei 
andern heller, oft orangenfarben; meistens dutikelt sie mit dem 
Alter; im Uebrigen ist sie allen Arten in gleicher Beschaffenheit 
eigen. Die. Form. ist‘ bei jedem syphilitischen Ausschla- 
ge rund, doch oft fliesst er zusammen und beschreibt ei- 
nen Halbkreis, nur sehr selten ciac ovale Form. Die Schup- 
penbildung tritt theils vor dem Ausschlage ein, theils auch 
nach dem Verschwinden desselben, stets aber, wenn der Aus- 
schlag in der Blüthe steht. Ueberhaupt geht das Verschwinden 
des Ausschlages stets durch Abschuppung , die aber in der Regel 
immer in Form von Kleien geschieht, wor sich, wiewohl sich bei 
der Psoriasis auch dicke, starke Schuppen abstossen. Gewöhnlich 
sind die Schuppen trocken, dachziegelförmig geschichtet und 
von grauer Farbe. Noch ist den Ausschlägen die, Geschwürbil- 
dung eigenthümlich, wobei sich eine dicke, grauliche, bisweilen
	        
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