Full text: (Bd. 1 (Jahrg. 1832) = No 1-No 8)

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V. Gynäkologie und Pädiatrik; 
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wohl, dass die Geburt der Natur überlassen werden konnte. 
Eine dritte normale Kopflage verwandelte sich in die zweite. 
Bei einer Erstgebärenden zog sich nach dem Abflusse des 
Wassers der Muttermund wieder zusammen, ' bis eine Seiten- 
lage angenommen wurde, in welcher der hochstehende Kopf 
bald herabtrat. — Bei einer Zwillingsgeburt, bei welcher das 
erste Kind sich mit dem Steisse einstellte, musste, da der 
Steiss nicht fortrückte, ein Fuss herabgeleitet werden. Das 
zweite Kind wurde bei vorangehendem Kopfe durch die Natur- 
kräfte allein geboren. — Da das Schlafzimmer der Schwan- 
gern nicht geheizt werden konnte, kamen in diesem kalten Mo- 
nate mehrmals Rheumatismen vor, die durch Salmiak und Spir. 
Mind, gewöhnlich bis zum 8. Tage gehoben wurden. — Fe- 
bruar. Ein Mal lag eine Schleife der Nabelschnur über dem 
Nacken ‚des Kindes vor. Da das Kind klein, und der Verlauf 
der Geburt normal war, überliess man die Geburt der Natur. 
Das Kind wurde lebend geboren. Die Mutter bekam einen 
Brustabscess, der durch Breiumschläge zur Reife gebracht, 
dann eröffnet wurde und bald heilte. — März. Ein Mal musste 
die Zange angewendet werden. — Kin Kind mit angeborener 
Atrophie wurde 14 Tage .zu früh und todt geboren. — Drei 
Wöchnerinnen litten an rheumatischen Fiebern und Entzündun- 
gen, die dureh Aderlass, Blutigel, KZmuls. papaver. und Kalo- 
mel, Einreibungen des Leibes mit Ol. hyoscyami beseitigt wur- 
den. Kin Kind bekam MNModenentzündung mit Affection der Lei- 
stendrüsen und einem nässenden Ausschlage über die untere Kör- 
perhälfte, wogegen Blutigel und Ung. Neap. mit Erfolg benutzt 
wurden. — Bei einer Zwillingsgeburt musste das zweite Kind, 
von welchem der Arm vorlag, auf die Füsse gewendet werden. 
— April. Ein Mal kam eine so feste Umschlingung der Nabel- 
schnur vor, dass sie, da das Vorrücken des Kindes dadurch 
gehemmt wurde, durchschnitten werden musste. In einem Falle 
entstand nach Abfluss des Wassers eine zweistündige Wehen- 
pause. — Mai. Bei einer Person, wo nach der Geburt sich 
der Uterus spastisch contrahirte, wurde die Placenta durch die 
eingebrachte Hand entfernt. Der Eintritt der Milch geschah 
mit heftigem Fieber. — Juni. Bei einer Gesichtsgeburt kam 
das Gesicht mit dem langen Durchmesset im schrägen Durch- 
messer des Beckens zum KEinschneiden. — Ein Kind mit un- 
vollkommener Fusslage wurde durch die Naturkräfte allein ger 
boren. — Zwei Kinder machten wegen Einkeilung ins Becken 
die Anwendung der Zange nöthig und wurden beide lebend ge- 
boren. — In einem Falle wandelte sich die dritte normale Lage 
in die zweite um. — Juli. Eine Steissgeburt verlief natürlich, 
In einem Falle von Wehenschwäche that die Zimmttinctur herr- 
liche Dienste. — August, Drei Mal wurde die Zange angelegt, 
da die Kinder am Ausgange lange stehen blieben; ein Mal we- 
gen eines frühern grossen Dammrisses. Kine Mutter bekam
	        
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