Full text: (Bd. 1 (Jahrg. 1832) = No 1-No 8)

291 
NL Materia medica und Toxikologie: 
263. Chlorkalk gegen Tripper. Cuover versichert, 
den Chlorkalk mit ausgezeichnetem Erfolge in Form von Kin- 
spritzungen gegen den Tripper angewendet zu haben. Das 
Verhältniss war 2 Drachmen auf 6 Unzen Wasser. Innerlich 
reichte er ausserdem nur einige Gaben einer eröffnenden Medi- 
cin. (Innerlich lobte Gräre den Chlor gegen Tripper; er gab 
ihn in Verbindung mit Opium und einer Mandelemulsion.) 
{Lancet, 9th. Juli 1831.) (H—r.) 
264. Terpentinöl gegen Speichelfluss empfiehlt 
Gendines. Auf 6 Unzen Mucilago gummi arabict verschrieb er 
zewöhnlich 2 Drachmen Oel und liess hiermit mehrmals ‘des 
Tages gurgeln. [Lond. med. and surg. Journal, April 1831.] 
H—r. 
265. Anwendung des Belladonna rtrahte auf 
den Leistenring zur Erleichterung der Reposition 
eingeklemmter Hernien. — Schon vor einigen Jahren 
wurde das Kırtr, bellad. in der Revue medicale als ein die Re- 
position eingeklemmter Brüche erleichterndes Mittel vorgeschla- 
gen, und Paegs theilte daselbst einige Fälle mit, welche sehr 
zu Gunsten dieses Mittels sprachen. An diese Fälle reihen sich 
vier in neuerer Zeit von Fuzer DurouGer beobachtete, in de- 
nen sich die Empfehlung des genannten Mittels, nachdem meh- 
rere Curmethoden vergebens in Anwendung gezogen worden 
waren, als verdient aussprach. Man erweichte 2 Drachmen 
dieses Extracts mit etwas Wasser, strich es auf Leinwand und 
legte diese auf den Leistenring. In 5—8 Stunden traten die 
Hernien von selbst zurück, oder konnten mit leichter Mühe zu- 
rückgebracht werden. [r. Froriep’s Notizen, Nr. 696; nach 
Revue medicale, Nov. 1831.) (K—e.) . 
266. Belladonna im Keuchhusten. Vom Hrn. Amts- 
physikus Dr. Kaıser in Geisa. In einer im Frühjahr 1827 be- 
abachteten Keuchhustenepidemie fand K. das bestätigt, was URBAN 
(Hufel. Journ. Octob. 1827) über die Belladonna im Keuchhu- 
sten gesagt hat, und es steht wohl zu erwarten, dass fortge- 
setzte Beobachtungen die Belladonna wirklich als das speci- 
Fische Heilmittel in der krampfhaften Periode dieses Ue- 
bels, wo subinflammatorische Symptome des Bronchialsystems 
nicht mehr vorhanden sind, ausweisen werden. — Die hier in 
Rede stehende Epidemie stellte sich als ein ganzer, grosser 
Krankheitsprocess dar. Im Anfange erschien das Uebel mehr 
anter katarrhalischer Form, später litten die Kinder hervorste- 
chend an subinflammatorischen Symptomen, und ungefähr in der 
Mitte der Epidemie kamen besonders krampfhafte Symptome 
des Bronchialsystems zum Vorschein. Wie in der ganzen Epi- 
demie drei Stadien der Ausbildung ziemlich dentlich wahrnehm- 
bar waren, so fanden sich auch mehr oder weniger deutlich 
lieselben bei jedem einzelnen Kranken, doch so, dass meist 
eins derselben nach dem Stande der Epidemie vorherrschend 
k 
3 
dd‘ 
A: 
oa
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.