Full text: (Bd. 1 (Jahrg. 1832) = No 1-No 8)

IV: Chirurgie und. Ophthalmologie. 
sich seine Wirksamkeit weiter bestätiget, in der Armenpraxis und 
in Militairspitälern angewendet zu werden. Man hat sogar bereits 
eine Salzbase, ähnlich dem Chinin und Salicin, aus diesem Mit- 
tel gewonnen und sie Ilicin genannt. [L. F. E. Rousseau, de 
l’efficacite des feuilles du houx dans le traitement des fievres in- 
fermittentes. 1831. 8.] (Mr.} 
IV. CHIRURGIE und ÖPHTHALMOLOGIE. 
14. Gegen die Torsion der Arterien erhebt sich 
auch in Frankreich eine Stimme. Pzscor theilt 6 Beobach- 
tungen von Fällen mit, wo die Drehung der Arterienenden mit 
grösster Sorgfalt ausgeübt, aber in 5 der Fälle unzureichend oder 
unausführbar befunden wurde. Hauptsächlich nennt er dieses 
Verfahren unsicher, weil öfters Nachblutungen. entstehen, und 
niemals dem Arzte gestattet ist, den Operirten während der 
ersten Tage einen. Augenblick ausser Acht zu lassen. VELPEAU 
und einige andere Aerzte sahen sich genöthigt, den. Verband 
nach einer halben Stunde abzunehmen und der Sicherheit wegen 
noch zu unterbinden. Nimmt man hierzu noch 1) die längere 
Dauer, welche die Operation erfordert, und den stärkeren Blut- 
verlust, der dabei Statt findet, besonders bei der Amputation des 
Schenkels, wo kein Tourniquet anwendbar ist, und der Gehülfe, 
welcher die Compression übernimmt, leicht ermüdet; 2) die Un- 
ausführbarkeit dieses Verfahrens in den meisten Fällen, wo die 
Arterie entweder inmitten speckiger Gewebe gelegen, oder selbst 
mehr oder weniger verknöchert ist oder leicht zerreisst, so wie 
wo sie sehr tief inmitten eines Muskels, einer Aponeurose, einer 
Sehne u. s. w. liegt; und 3) dass selbst in den Fällen, wo sich 
alle günstigen Bedingungen für dieses Verfahren vereinigen, das- 
selbe nicht selten misslingt: — so wird man sich überzeugen. 
dass dieses Verfahren viel mehr Nachtheile mit sich führt; als 
es Vortheile gewähren kann. [Journal universel et hebdoma- 
dauire. Tom. V. Nr. 60.] (Mr.) 
15. Ein neues Instrument zum Ausziehen frem- 
der, in die Speiseröhre gelamgter Körper ist von Ba- 
RABINO, Arzt in Philadelphia, erfunden worden. Es. besteht das- 
selbe aus einer silbernen, leicht gekrümmten Röhre, welche 
einer Art dreiarmiger Zange, die den bei der Lithotritie ge- 
bräuchlichen ähnlich ist, zur Hülse dient. DuruyTrENn versprich! 
ein Gutachten darüber zu geben. [Journal univers. et hebdomad. 
Tom. V, Nr.61. 1831. Nov.] (Mr.) 
16. Anscheinende Grösse des Augapfels. Bei 
Beurtheilung derselben werden oft folgende Umstände übersehen. 
1) Die Ablagerung von Fett in der Augenhöhle und die Structur 
der Augenhöhle oder umgebenden Theile, wodurch der Apfel vor- 
wärts gedrängt wird. 2) Die Länge der Augenlidspalte. 3) Die 
Entfernung , auf welche die Bindehaut am Tarsus hinläuft. ehe
	        
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