Full text: (Bd. 1 (Jahrg. 1832) = No 1-No 8)

236. MM. ‘Pathologie, Therapie und medicinische Klinik;: 
falls zwei vollständige Einreibungen über den ganzen Körper. 
An jedem dieser "Tage werden ungefähr 4 Unzen Seife ver- 
braucht. Am vierten bis sechsten Tage werden noch fernerhin 
Morgens und Abends, doch nur da, wo noch Ausschlag und 
Jucken ist, Einreibungen vorgenommen, und jeden Tag 4 Un- 
zen Seife verbraucht. Am siebenten Tage, an dem meist we- 
der Ausschlag noch Jucken sich findet, wird Morgens noch ein 
Mal eingerieben, Nachmittags aber ein allgemeines Bad aus 
Schmierseife und warmem Wasser genommen, womit die Cur 
beendigt ist. Innere Mittel werden in der Regel nicht ge- 
reicht. Der Kranke nimmt in mässiger Menge Suppe, Gemüse 
und Rindfleisch und trinkt Wasser... Die Wirkungen der Cur 
treten, wie folgt, auf: Wenige Stunden nach der ersten Einrei- 
bung spannt und breunt die Haut etwas, das Brennen nimmt 
nach der zweiten zu und wird nach der dritten und vierten so 
heftig, dass Empfindliche im Feuer zu liegen glauben. Der 
dritte Tag ist meist der schmerzlichste, da die Haut nicht nur 
roth und entzündet erscheint, sondern sich auch in kleinen, 
dichtstehenden, wasserhellen Bläschen, . mit denen die Krätze 
zusammenschmilzt, erhebt. Die Haut brennt fast unleidlich, 
and die sonst vollkommen wohl sich befindenden Kranken sind 
unruhig. Am vierten Tage bleibt die Röthe grossentheils ste- 
hen, hier und da kommen die Bläschen stärker hervor, platzen 
schon an einigen Stellen, und die Haut zerspringt in Lappen. 
Der Kranke fühlt sich besser und hat selbst in der Nacht nur selten 
Jucken. Nur wo man minder scharf eingerieben hat, oder die Haut- 
entzündung und die Bläschen sich nicht vollständig ausbildeten, 
sieht man noch einige alte oder neue Krätzpusteln. Am fünf- 
ten und sechsten Tage nimmt die Entzündung immer mehr ab, 
die Haut schält. sich so reichlich, dass schon mehrere Zoll 
breite und lange, mit neuer und reiner Epidermis überzogene 
Stellen hier und da zum Vorschein kommen; der Kranke schläft 
ruhig und fühlt sich behaglich. Im Bade schilfert sich die Epi- 
dermis meist vollends ab; die neue Haut ist rein, und was ‚von 
der alten noch festhängt, ist abgestorben und schält sich bald 
von selbst ab. Nach dem Bade zieht der Kranke ein reines 
Hemde und sorgfältig gereinigte Kleider an, damit die mit 
junger, für jedes Contagium doppelt empfänglicher Haut verse- 
henen Genesenen nicht durch ihre eigenen Kleider wieder an- 
gesteckt werden. Im Sommer kann man die Reconvalescenten 
gleich, im Winter aber erst nach einigen Tagen, damit die 
nene Haut etwas fester werde, entlassen. Reibt man noch 8 
Tage Abends die Haut mit flüssigem Unschlitte ein, so verhü- 
tet man hierdurch nicht nur ein lästiges Spannen in der neuen 
Haut und beugt dem zu schnellen Abtrocknen derselben vor, 
sondern erleichtert auch das Abschälen der etwaigen alten 
Hautstücke. Dies ist der regelmässige Verlauf der ganzen Cur. 
Ob die Herstellung von Krätzigen, deren. Ausschlag mehrere 
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