Full text: (Bd. 1 (Jahrg. 1832) = No 1-No 8)

IM. Materia inedies‘ 
anfänglich mehr gegen rheumatische Dysenterie, denn als Brechmit- 
tel gereicht wurde, ist bekannt. : Gleiche Kräfte besitzen die ihr 
verwandten und im Vaterlande ihren Namen führenden Manettia 
cordifolia, Spermacoce hispida, Fferruginea, Poaya, Richardso- 
ia r0SseG „ emetica , Brasiliensis , Psychotria emelicu, crocea, 
cordifolia , sambucifolia und Morindu MUsC0OSA, — Verlangen 
Wechselfieber Brechmittel, so möchten wohl am passendsten die 
aus den Rubiaceen seyn, deren viele, wie die ihnen verwandten 
Cinchonen, antifebrilisch sind. Die Rinden von Cinchona triflora 
und EKrostemma brachycarpum wirken nach WrıcHt emetisch und 
beseitigen deshalb: diese Fieber. Auch Exostemma caribaeum und 
Roribundum. sind Brechmittek. Dies sind die sogenannten fal- 
schen Chinarinden , und also nicht so ganz unbrauchbar.‘ Gleiche 
Wirkung hat auch das von van Mons aus der Cinchona montana 
gewonnene Alkaloid, das Montanin. ‚ Zu den Rubiaceen gehört 
auch der Caffeebaum; dessen Samen gegen Wechselfieber in An- 
wendung kommen, was nicht zu übersehen ist, da der bitter- 
schmeckende Samen von Coffea borbonica auch emetisch wirkt. 
Endlich darf hier Datisca cannabina L. nicht übersehen: werden, 
die nach DeuicLe: in Aegypten Brechmittel ist, und nach Dam- 
MERS, DELLA Chase, Rasını und BarsıerRı WechsehkHieber hebt. -— 
Hinsichtlich der Kmetica diuretica ist der Nutzen bekannt, 
den: bei. Ascites;; Hydrothorar und Anasarca Brechmittel in der 
Hand: des ‚gewandten Arztes leisten, zumal, wenn ;jene Vebel 
durch unterdrückte Transspiration entstanden sind, und eben so 
bekannt ist dass: die gebräuchlichsten Dixrefica: Squilla ,. Digi- 
fatis und Cainca in grössern Gaben Brechen erregen.‘ Ausser 
diesen. giebt es aber auch viele andere Brechmittel ,‘ die‘ zugleich 
diuretisch wirken. Hierher gehören mehrere, schon den Aeltern 
bekannte Pflanzen ; z. B. Spartium junceum , das nach Dioskorides 
gleich dem Kileborus Brechen erregt, Anagyris foetida, Moringa 
pferygosperma. Gleiche Kräfte besitzen die deutschen Arten von 
Spartium, Genista, Cytisus, welche um so mehr Berücksichtigung 
verdienen, da ihr Brechen erregender Stoff isolirt dargestellt werden 
kann. Was vorm Cytisin gilt, gilt anch vom Veilchen — Emetin 
oder Violin, dessen Mutterpflanze Brechen erregt und diuretisch 
wirkt, wie dies auch mehrere Violaceen thun, z. B. Jonidium 
hirsulissimum, brevicaule , urticaefolium, Poaya. Der aus den 
Flor, Jaceae bereitete Syrup kam sonst häufig in der Kinderpraxis 
als Emeticum vor, und in gleicher Absicht wandte man den Syr. 
Aor. Persicorum an. Aus: den Personaten, Celastrineen und 
Apocyneen könnte man leicht hierher gehörige Mittel aufzählen. — 
Was endlich die Kmetica alterantia betrifft, so sind dies 
3olche, welche neben emetischer Kraft noch eine unverkennbare 
Wirkung auf das Nervensystem äussern, oder eine Umstimmung 
ler Thätigkeiten desselben nach sich ziehen. Sie unterscheiden 
sich wesentlich von den antispasmodischen durch Bau, Bestand- 
heile und andere Eigenschaften, und leicht wird ihr eigentlicher 
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