Full text: (Bd. 1 (Jahrg. 1832) = No 1-No 8)

II. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik, 217% 
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dass Ruhe, und zwar im Bette, warme Bedeckung und warmes 
Getränk für jeden Kranken durchaus erforderlich sind; dass meist, 
nur nicht in der nervösen Form, mässige Blutentziehungen nü- 
tzen; dass schnelle Unterdrückung des Brechens und des Durch- 
falls, besonders des letztern, sehr gefährlich sind, und dass es 
leichter ist, diese gefährliche Krankheit, selbst bei Anlage, zu 
verhüten, als zu heilen. [Heidelb. klin. Annal., VII Bds 4. 
Hft., S. 525—45.] (K—e.) 
182. Die asiatische Cholera. Vom Herrn Med. Rath 
Dr. Grarr in Darmstadt. Die asiatische Cholera scheint ihrem 
eigentlichen Wesen nach völlig identisch mit dem Wechselfieber 
zu seyn, und die ungleich grössere Gefahr bloss auf einer graduel- 
len Steigerung eines und desselben Leidens zu beruhen. Die 
Gründe für diese Behauptung sind folgende: Die hauptsächlich- 
sten Symptome der Cholera laufen völlig parallel mit denen des 
verlarvten, bösartigen Intermittirfiebers; die Leichenöffnungen 
zeigen im Ganzen dieselben Ergebnisse , wie nach den erwähnten 
Fiebern; die Cholera hat sich bis jetzt vorzugsweise in der Nähe 
von Flüssen, Meeren und sumpfigen Gegenden gehalten, über 
5000 Fuss hoch ist sie nie und auf 4000 nur selten gestiegen; 
die Cholera befällt, wie das Wechselfieber, meist nur schwäch- 
liche , schlecht genährte, dem Wechsel der Witterung, besonders 
der Nässe ausgesetzte oder im Feuchten wohnende Individuen. — 
Ist aber der Grundcharakter der Seuche der eines Wechselfiebers, 
so werden, ausser äussern Belebungsmitteln für die Nerven der 
Capillargefässe in der Haut, innerlich nur die gegen das Wech- 
seltieber sattsam erprobten Mittel: Chinin, Salicin, Opium, Mi- 
neralsäuren , besonders die Salpetersäure, und Arsenik, nach dem 
inviduellen Falle und in einem passenden Vehikel gereicht, hel- 
fen. Leider tritt jedoch meist das Uebel in einem neu angesteckten 
Orte die erste Zeit so stürmisch auf, dass gänzliche Lähmung des 
Gangliensystems oft früher erfolgt , als die durchgreifendsten , so- 
gleich gereichten Mittel reagiren können. Die Verbreitung an- 
langend, so kann wohl ein Brechruhrkranker nicht. allein - ein 
gesundes, für den Krankheitsstoff disponirtes Individuum in seiner 
Nähe unmittelbar anstecken, sondern es können auch seine 
Kxhalationen, und: zwar besonders die der Lunge, . den Krank- 
heitsstoff der Luft mittheilen und in ihr unter localgünstigen Ver- 
hältnissen einen Zustand erzeugen, : der mehr oder weniger 
in afficiblen Subjecten die Seuche mittelbar hervorzubringen 
vermag. Für beide Arten der Ansteckung sprechen genügende 
Fälle, und leicht gleicht sich auf diese Weise der Streit zwischen 
Contagionisten und Nichtcontagionisten von selbst aus. Auch er- 
giebt sich daraus » wie die von den Regierungen angeordneten 
Sperren zu beurtheilen sind. Sperren der Landesgränzen be- 
schränken den einen Propagationsweg der Seuche, vermögen 
aber gegen den andern nicht das Geringste. Für das Absperren 
einzelner inficirter Häuser spricht der Nutzen, den dasselbe mehr-
	        
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