186
V. Gynäkologie und Pädiatrik,
reiche Beobachtungen bewiesen, dass die meisten Fälle, wel-
che unter dem Namen nervöse Puerperalfieber vorkommen, von
Entzündung: und Vereiterung der Venen, wie‘ auch der Lymph-
gefässe herzuleiten sind. Der Verf. hat in der letzten. Zeit 10
Fälle dieser heftigen Krankheit beobachtet, und die Section
scheint darzuthun, dass die Symptome der Venenentzündung
der Gebärmutter mit denen, welche man sonst dem putriden
Puerperalfieber zutheilte, übereinstimmen. In den Hospitälern
zu Paris haben Lovıs, AndraL und Dance ausgedehntere Beob-
achtungen angestellt, und ToneLLe giebt an, dass 1829 wäh-
rend der tödtlichen Puerperalfieber-Epidemie in der Maternite
Entzündungen der Venen und Lymphgefässe des Uterus sich
in 132 von 223 nach dem Tode untersuchten Fällen vorfan-
den, und dass in 197 Destructionen in den mit dem Uterus zu-
sammenhängenden Organen bemerkt wurden. DurpLaY bestätigt
dieses durch Anführung von 18 Fällen, wo die Vasa lympha-
fica theils mit, theils ohne die Venen entzündet waren. Der
Verf. führt von den angegebenen 10 beobachteten Fällen kurze
Krankengeschichten und die Sectionsbefunde an, welchen zu
Folge die Krankheit mit wenig Ausnahmen unter den eben an-
geführten Symptomen verlief, und sich auch in dem Uterus und
den ihm zugehörenden und benachbarten Organen die schon be-
kannten Zerstörungen, als: Auftreibung, Röthe, Erweichung,
Ausschwitzung von Lymphe oder Eiter, Verwachsungen, Desorga-
nisation, Vereiterung der Venen und Lymphgefässe und Ergies-
sung von Eiter in dieselben fanden. Von derselben Beschaffenheit
waren auch drei andere Fälle, welche der Verfasser beobachtete, so
wie der, welcher von Dr. SternHan Hair angeführt wird. Ursa-
chen der Gebärmutterentzündung. Die Verletzungen,
weiche der Uterus bisweilen durch schwere, lang anhaltende
and durch künstliche Geburten, so wie auch durch das erzwun-
gene Einführen der Hand in seine Höhle erleidet, desgleichen
auch Erkältungen und Diätfehler nach der Niederkunft, treten
in manchen Fällen als unverkennbare Ursachen dieser Krank-
heit auf; allein am häufigsten erscheint sie, wo nichts von
diesen Ursachen aufzufinden ist, wo man dann zu Vermu-
ihungen contagiöser oder atmosphärischer Einflüsse hingelei-
tet wird. Die Schriftsteller über diese Krankheit stimmen in
dieser Hinsicht nicht mit einander überein. Dr. Hurnmp hält
sie nicht für ansteckender, als andere entzündliche Krankhei-
ten, und ToneLLE, in der Erzählung der tödtlichsten Epidemie
zu Paris, behauptet, dass von einem Contagium keine Rede seyn
könne, ‚da in der Maternit€ die Wöchnerinen eigene Zimmer
hatten und doch von der Krankheit befallen wurden, während
in den Krankensälen des Hospitals kein Fall von weiterer Ver-
breitunmg der Krankheit vorkam. Ducis erklärt sich ganz ger
gen das: Contagium und hat keine Erfahrung, dass Hebammen
die Krankheit von einer Wöchnerin zur. andern übergetragen,
I,
)
u.
h.
Y
D
m
m
m
F.:
ie
l
K
Zz\
be
de
W-
zu
lit
na
WW)
di.
gc
be
de
Te
BC
un
far
pr
B.
Ar
die
Dal.
ne.
Ve:
gl.
sc!
Ve
fie:
beı
be:
ke
7m
A}
HT