Full text: (Bd. 1 (Jahrg. 1832) = No 1-No 8)

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V. Gynäkologie und Pädiatrik, 
reiche Beobachtungen bewiesen, dass die meisten Fälle, wel- 
che unter dem Namen nervöse Puerperalfieber vorkommen, von 
Entzündung: und Vereiterung der Venen, wie‘ auch der Lymph- 
gefässe herzuleiten sind. Der Verf. hat in der letzten. Zeit 10 
Fälle dieser heftigen Krankheit beobachtet, und die Section 
scheint darzuthun, dass die Symptome der Venenentzündung 
der Gebärmutter mit denen, welche man sonst dem putriden 
Puerperalfieber zutheilte, übereinstimmen. In den Hospitälern 
zu Paris haben Lovıs, AndraL und Dance ausgedehntere Beob- 
achtungen angestellt, und ToneLLe giebt an, dass 1829 wäh- 
rend der tödtlichen Puerperalfieber-Epidemie in der Maternite 
Entzündungen der Venen und Lymphgefässe des Uterus sich 
in 132 von 223 nach dem Tode untersuchten Fällen vorfan- 
den, und dass in 197 Destructionen in den mit dem Uterus zu- 
sammenhängenden Organen bemerkt wurden. DurpLaY bestätigt 
dieses durch Anführung von 18 Fällen, wo die Vasa lympha- 
fica theils mit, theils ohne die Venen entzündet waren. Der 
Verf. führt von den angegebenen 10 beobachteten Fällen kurze 
Krankengeschichten und die Sectionsbefunde an, welchen zu 
Folge die Krankheit mit wenig Ausnahmen unter den eben an- 
geführten Symptomen verlief, und sich auch in dem Uterus und 
den ihm zugehörenden und benachbarten Organen die schon be- 
kannten Zerstörungen, als: Auftreibung, Röthe, Erweichung, 
Ausschwitzung von Lymphe oder Eiter, Verwachsungen, Desorga- 
nisation, Vereiterung der Venen und Lymphgefässe und Ergies- 
sung von Eiter in dieselben fanden. Von derselben Beschaffenheit 
waren auch drei andere Fälle, welche der Verfasser beobachtete, so 
wie der, welcher von Dr. SternHan Hair angeführt wird. Ursa- 
chen der Gebärmutterentzündung. Die Verletzungen, 
weiche der Uterus bisweilen durch schwere, lang anhaltende 
and durch künstliche Geburten, so wie auch durch das erzwun- 
gene Einführen der Hand in seine Höhle erleidet, desgleichen 
auch Erkältungen und Diätfehler nach der Niederkunft, treten 
in manchen Fällen als unverkennbare Ursachen dieser Krank- 
heit auf; allein am häufigsten erscheint sie, wo nichts von 
diesen Ursachen aufzufinden ist, wo man dann zu Vermu- 
ihungen contagiöser oder atmosphärischer Einflüsse hingelei- 
tet wird. Die Schriftsteller über diese Krankheit stimmen in 
dieser Hinsicht nicht mit einander überein. Dr. Hurnmp hält 
sie nicht für ansteckender, als andere entzündliche Krankhei- 
ten, und ToneLLE, in der Erzählung der tödtlichsten Epidemie 
zu Paris, behauptet, dass von einem Contagium keine Rede seyn 
könne, ‚da in der Maternit€ die Wöchnerinen eigene Zimmer 
hatten und doch von der Krankheit befallen wurden, während 
in den Krankensälen des Hospitals kein Fall von weiterer Ver- 
breitunmg der Krankheit vorkam. Ducis erklärt sich ganz ger 
gen das: Contagium und hat keine Erfahrung, dass Hebammen 
die Krankheit von einer Wöchnerin zur. andern übergetragen, 
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