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IV. Chirurgie und Augenheilkunde, 167
gen, theils durch Eiterung zerstört wird. Die Knorpel müssen
jederzeit entfernt werden, wenn man die Operation nicht wieder-
holen will. Bei Caries im Gelenke scheint oft ein so grösser
Theil des Knochens ergriffen zu seyn, dass die Exeision unnütz
scheinen kann. S. glaubt jedoch, dass selbst in dem kranken
Knochen noch eine Tendenz zur Callusbildung zugegen sey, die
jedoch nicht wirken könne, bevor der ganz verderbene Theil des
Knochens entfernt worden sey. Sie äussere sich dadurch, dass
sich die äussere Lamelle des Knochens an einzelnen Stellen er-
hebe und warzige Erhabenheiten bilde, die eine festere Substanz
mit glatter Oberfläche und zahlreichen Oeffnungen für den Durch-
gang von Gefässen zeigen. Man muss also den wirklich verdor-
benen Theil des Knochens von dem bloss irritirten zu unterschei-
den wissen. In den meisten Fällen soll sich Caries nur auf die
Ansätze beschränken. Die Excision ist nicht so gefahrbringend,
als man glauben sollte; sie entfernt die irritirenden Theile, und
gewöhnlich schlafen die Kranken: in; der Nacht nach der Operation
besser, als früher. Es werden bei der Excision weder grosse
Nerven, noch Schlag - und Blutadern durchschnitten, und es fin-
det kein Blutverlust Statt. Von % Kranken, denen das Ellenbo-
gengelenk ausgeschnitten worden war, starb nur 1, bei dem die
Krankheit sehr veraltet war, und jede andere Operation keinen
bessern Erfolg gehabt haben würde. Man hat der Exeision den
Vorwurf gemacht, dass nach ihr entweder Anchylose, oder eine
höchst unvollkommene, nicht willkührliche Bewegung entstehe.
Wenn man jedoch das Glied nach der Operation nicht unnöthiger
Weise in Ruhe erhält, so bildet sich keine Anchylose, und die
Anfangs sehr unvollkommene Bewegung wird mit der Zeit besser
und stärker. Immer ist aber ein nicht sehr bewegliches Glied
einem künstlichen vorzuziehen. Bei der Operation wird der
Kranke so gelegt, dass das kranke Gelenk deutlich hervorspringt
und längere Zeit olıne Beschwerden in derselben Stellung erhal-
ten werden kann. Ein Tourniquet braucht nicht angelegt zu wer-
den. Das Messer muss lang und schmal seyn, einen geraden
Rücken und eine unbedeutend convexe Schneide haben, stark
gearbeitet seyn und gegen die Spitze vom Rücken nach der
Schneide schräg zulaufen, damit es weniger leicht breche. Man
schneide, um die Operation abzukürzen , mit starken Schnitten in
das Gelenk ein und gehe neben dem Knochen weiter, um Mus-
keln und Flechsen so wenig, als möglich, zu verletzen. Die De-
generation der Theile, besonders des Zellgewebes, macht die
Operation oft schwierig, indem man die Theile nicht leicht unter-
scheiden. kann. Eine einfache Säge wendet S. am liebsten an.
Wenn die Knochen dünn sind, benutzt er eine Knochenschere,
ja er gebraucht diese selbst bei dickeren Knochen, nachdem eine
Rinne mit der Säge gemacht worden ist. Ligaturen sind selten
nothwendig. Wenn die Blutung vollkommen gestillt ist, werden
die Integumente durch eine blutige Naht vereinigt: Befürchtet