Full text: (Bd. 1 (Jahrg. 1832) = No 1-No 8)

158 IL. Materla medica und Toxikologie. 
Infusion. aber leicht ausziehbares Principium larativum enthal- 
len, dass sie eine deutlich bemerkbare Wirkung auf die Nieren 
ausüben: und die Secretion des Urins stark befördern „ eben. so 
auf die Leber wirken und die Gallensecretion vermehren und 
das Nerven- und Gehirnsystem etwas erregen, dabei aber eine 
gewissermaassen sedative Wirkung hervorbringen. Aeusser- 
lich angewandt verursachen sie ein Gefühl von Wärme, von 
Brennen und wirken reizend und: adstringirend zugleich, welches 
letztere besonders von den rothen Kartoffeln gilt. — Mit gün- 
stigem Erfolge hat NaucHg bei chronischen Leiden der Schleim- 
häute ‚ein schwaches Kartoffeldecoct mit etwas Süssholz und in 
erforderlichen Fällen eine ähnliche Injection in die Vagina ge- 
braucht. Eine gleiche Abkochung war bei scorbutischen Leiden, 
Magenschmerzen und Fehlern der. Verdauung sehr vortheilhaft. 
Eine stärkere wurde bei Gichtanfälten, eine schwächere für die 
Zwischenzeit der Anfälle gegeben. Bei Griesbeschwerden soll 
diese Tisane Wunder wirken, auch. sollen Verstopfungen und 
Blähungen in Zukunft nicht mehr za fürchten seym. Eben so 
ist bei einigen organischen Verletzungen des Herzens, hei Hy- 
dropisie und andern chronischen Leiden das Kartoffeldecoct ein 
bis zu einem gewissen Grade schätzbares Arzneimittel , da es 
wegen seiner energischen Wirkung nur mit Umsicht gebraucht 
werden darf; auch muss es von Zeit zu Zeit ausgesetzt wer- 
den, damit der Kranke sich nicht an dasselbe gewöhne. — In 
Fussbädern bringen geriebene Kartoffeln eine Röthe der Füsse 
hervor und scheinen in einzelnen Fällen zur Beseitigung der 
Kopfschmerzen tauglicher, als andere Mittel. Mit Fett gemengt 
bilden die geriebenen Kartoffeln ein schwach wirkendes und bei 
Suppurationen vorzüglich taugliches Unguentum epispasticum, 
auch wirken die Kartoffelblüthen beruhigend, und dürften daher 
eine Zugabe der Brustspecies abgeben! [Auchner’s Repert., 
AXXIX. 1. S. 113—118.] (K— e.) 
13%. Rumer Nemolapathum gegen Wechselfie- 
ber. H. ScHmior vertrieb mit dem Samen desselben, den er 
drachmenweise in Branntwein gab, allemal das Fieber. Am 
besten wirkte er in Substanz, weniger gut in Tinctur und De- 
coct. Das letztere verhielt sich in vieler Beziehung zu Reagen- 
tien, wie das der China rubra, [Buchner’s Repert., XXXIX, 
1. S. 78, 79.] (K—e.) 
138. Das Kpilobium angustifolinm L. wird, wie Med. 
R. ScHNEIDER in Fulda berichtet, in der Gegend von Fulda von 
dem Landmanne sehr häufig gegen Lungensacht. der Thiere und 
Menschen als Thee angewendet. Oekonomen und Thierärzte 
gebrauchen es gegen bösartige Drusen der Pferde und gegen 
Lungenfäule des Rindviehes. Das Decoct spritzen sie in fistu- 
löse Geschwüre ein und streuen das Pulver anf hıxurirende Wun- 
den, und zwar mit günstigem Erfolge, Die Thierärzte Heas- 
BERGER Sex, und jur. in Fulda benutzen es in Eiterungen inne 
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