Full text: (Bd. 1 (Jahrg. 1832) = No 1-No 8)

[32 IL Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 
beste Mittel seyn. Eigen war es, dass die Krankheit höchst 
verschiedene Formen annahm. Bald befiel das Gift den Kopf, 
bald den Hals, bald die Brust, den Magen, den Unterleib, die 
Extremitäten. Als Folgekrankheiten traten häufig langwierige, 
nervöse Fieber auf, immer aber nur in den schon früher ange- 
steckten Orten. Brechmittel in den ersten Tagen derselben 
waren sehr dienlich, und in dem spätern Verlaufe nützten flüch- 
tige Mittel, besonders Campher und dazwischen Chinin und Wein 
mit Sauerwasser. [v. Graefe’s und v. Wulther’s Journ. XVII 
1. S. 139 — 160.] (K—e.) 
125. Ueber die Gefahr der Anwendung des Eises 
bei den sogenannten Hirnfiebern, — BeErtHoMmE hält 
die äusserliche Anwendung des KEises auf den Kopf an Hirn- 
febern Leidender für sehr nachtheilig und führt zur Unter- 
stützung dieser Behauptung die Aussagen derjenigen Kranken, 
denen man bei vollem Bewusstseyn die Eishaube applicirt, in 
Betreff der widrigen und unangenehmen Empfindungen , welche 
dieses Mittel bewirkt, an. B. selbst machte bei gesundem Kör- 
per Versuche mit dem Auflegen des KEises auf den Kopf; Un- 
terdrückung der Transspiration, lebhafter Schmerz an der be- 
haarten Kopfhaut, Kältegefühl durch den ganzen Körper und 
heftiger Schmerz in der Gegend der Stirnhügel, welche 
Symptome 3 Tage lang andauerten, waren die unmittelbar nach 
der Anwendung des KEises eintretenden Zufälle. [Du danger 
de Vemploti de la glace dans les fievres cerebrales; par Dr. 
Berthome, 1831.) (Mr.) 
126. Eine eingewurzelte Cardialgie beobachtete Dr. 
KöcHLIN in Zürich bei einer Mennsperson, die schon Jange Zeit 
daran gelitten, und deren Anfälle so heftig und schmerzhaft 
waren, dass Ohnmachten eintraten, und man öfters den Tod be- 
Ffürchtete. Der erste Arzt gab dem Kranken bei jedem An- 
falle Laudanum, welches aber nur einen geringen und kur- 
zen Nachlass hervorbrachte, und verordnete gegen die damit 
verbundene Stuhlverstopfung Klystiere, welche bei weitem mehr 
den wüthenden Schmerz stillten. Beim nächsten Anfalle verord- 
nete K. folgende Composition: FR. Sem. papav. ulb. 5} Ag. font. 
x FL. a. emuls. cui adde Liq. €. ec. sauce. 3% Tinct, thebaic. 
3. Ol. menth. pip. gtt. x. M. S. Alle Stunden 2 Esslöffel 
voll zu nehmen. Schon am folgenden Morgen war aller Schmerz 
verschwunden. Die Emulsion wurde ein Paar Male repetirt, der 
Leib fortdauernd durch Klystiere effen erhalten, in der Magen- 
gegend ein Blasenpflaster applicirt, diese Stelle einige Monate 
in Eiterung erhalten, und die Car mit stärkenden Mitteln be- 
schlossen. (Huwfeland’s Journ., Novbr, 1831.] (Fr.) 
127. Einen kritischen Nasenblutfluss in der 
Wassersucht beobachtete Dr. KöcHıLIn in Zürich bei einem 
kleinen, untersetzten, starken Müllerknechte von 20 Jahren, der 
sich durch unvorsichtiges Aufheben schwerer Lasten einen Lei-
	        
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