V. Psychiatrie,
mal diese Kraft eine andere Richtung nimmt. Gelstesarme
Frauen leiden durch diese Schwächung nicht leicht, leicht aber
gebildete und geistreiche Frauen, deren Gehirn durch die ihnen
zur Gewohnheit gewordenen Beschäftigungen sehr angegriffen
wird. Unter der grossen Anzahl von Frauen, welche an der
Puerperalmanie litten, und die N. beobachtete, befanden sich
nur vier Erstgebärende, und nur 2 Mal sah er das Uebel in
einem späteren Wochenbette wiederkehren, ohne selbst zu wis-
sen, ob das im früheren Wochenbette vorhanden gewesene Uebel
wirklich Puerperalmanie gewesen war. Warum vom Anfange der
Krankheit Lascivität ihr Symptom ist, glaubt N. dadurch erklä-
ren zu können, dass die mächtige Anstrengung des Nierenge-
flechtes gerade den Theil des Hirns, der mit ihm in polari-
schem Verhältnisse steht, mehr als jeden andern schwächen
müsse, und dass dieser, bei allgemeiner Aufreizung der plasti-
schen Kraft ‚des Hirns, als der schwächste am heftigsten er-
griffen werde, und deshalb, polarisch, auch eine eben so stür-
mische Aufregung des Nierengeflechts bedinge. — Jmmer tritt
bei der Puerperalmanie hektisches Fieber, selten nach der 10.
Woche, ein. Die nächste Ursache der Krankheit besteht in ver-
änderter Plastik des Hirns, die zwar nicht dessen Structur und
Textur jedesmal auf bestimmte Weise verwandelt, wohl aber
die Umänderung des Blutes in imponderable Stoffe, die orga-
nische Bedingung der Möglichkeit alles Vorstellens. Hieraus
erklären sich zwei allen ' Maniacis gemeinschaftliche Symptome,
der gänzliche Mangel an Schlaf und die grosse Unempfindlich-
keit gegen Kälte. . Stellt sich Schlaf ein, so folgt Genesung,
partielle Manie oder Blödsinn. Die Unempfindlichkeit des Ma-
gens hängt dagegen von dem Verhältnisse des Hirns zu den
Ganglien des Unterleibes und der Brust ab. Auch erklärt sich
hieraus das Eintreten des hektischen Fiebers, das jedoch bei
der Puerperalmanie selten tödtlich wird; es werden nämlich die
Brustganglien bei andauernder kranker Plastik des Hirns mit in
den Kreis der Krankheit hineingezogen. Während der Periode
des Rasens sah N. nie Schwangerschaft erfolgen und nur eine
\Schlossersfrau während des dem hektischen Fieber folgenden
Stadiums von periodischer Imbecillität schwanger werden, und
diese blieb in der ganzen ersten Hälfte der Schwangerschaft
krank; also ist der Satz falsch, dass neue Schwangerschaft die
Krankheit heile. — Von selbst genesen die Kranken fast nie,
doch gelingt der Kunst die Heilung fast immer. Starkes Blut-
lassen hat unheilbaren Blödsinn, Hemiplegie und Tod zur Folge.
Mässiges Blutlassen verschlimmert die Krankheit ebenfalls, da-
gegen sind örtliche Biutentziehungen bisweilen unentbehrlich.
Manie ist nie ein Zeichen von Veberfüllung des Gehirns. Vor-
bereitung der Brüste zu ihrem Geschäfte, vernünftige Lebensart
der Frauen in der Schwangerschaft, 80 dass ihre Leidenschaft-
lichkeit, ihre Phantasie nicht gereizt, also das Hirn nicht un:
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