I. Anatomie und Physiologie.
erfolgter Heilung fort... ARsEMANN sall sie bei. Thieren 50, 60,
90, 100, 110 und 185 Tage nach der Durchschneidung. T. sah
sie nach 2 Jahren bei Hunden, nach 6 und 8 Jahren in einer
Amputationswunde;. Hat die die Nervenemlen verhindende Sub-
stanz. das Gefüge, die Empfindung. und. die Leitungsfähigkeit der
wahren Nervensubstanz? ArRnEemAnN glaubte dies nicht. Bei
Thieren fand er 150 Tage nach der Durchschneidung des Ner-
ven die resp. Glieder noch gefühllos. BRESCHET ,: RıcHERAND,
DELPECH sind ARNEMANN’s Meinung. Dagegen nehmen FOoNnNTANA,
MicHAELIS, MAYER, CRurksHanK und Haıcnrton die Regenera-
tion der Nervensubstanz an. Mayer fand, dass die regenerirte
Substanz, . gleich dem Nervenmarke,. durch Salpetersäure nicht
zerstört wurde. HaıcyHTon durchschnitt. einem Hunde. erst den
Nerv, vägus der einen, nach 6 Wochen. den der andern Seite.
Das Thier blieb am Leben. Alle Thiere. starben ‚aber, denen er
beide Vaugi zugleich, oder in kurzen Zwischenräumen durch-
schnitten hatte. Daraus schloss. er. auf die Regeneration der Ner-
vensubstanz und Herstellung ihrer. Function, | Ganz gleiche .Re-
sultate gaben Prevost’s neue Versuche ;an Katzen. . Bei. der ana;
tomischen Untersuchung. der durchschnitten gewesenen. Nerven
sah er weisse Fäden, die sich durch die, vereinigende Substanz
hindurch zogen. „Swan durchschnitt ‚einem Kaninchen. den zerv,
ischiadicus; nach 8 Wochen fing das Thier an, den. ‚Fuss zu
gebrauchen, doch die Bewegung war nach 18 Wochen noch nicht
vollkommen. Also war Nervensubstang regenerirt. worden... Um
über die Regeneration der Nervensubstanz,. die Rückkehr des
Gefühls und des, Leitungsvermögens in. durchschnittenen Nerven
ganz ins Klare. zu kommen. durchschnitt T. am 16. Aug. 1827
einem mittleren Hunde das Armnervengeflecht in „der: Achsel-
höhle, und schnitt aus jedem, einzelnen Nerven ein. Stück von
10—12 Linien in der Länge aus. Gänzliche Bewegungs- und
Gefühllosigkeit trat in dem Vorderfusse.ein, Kneipen,, einge-
stochene Nadeln, brennendes Siegellack erregten keinen Schmerz,
Die Wunde heilte in 3 Wochen. . Der Fuss blieb lange bewe-
gungs- und gefühllos und nahm: etwas an Umfang ab. . Beim Ge-
hen auf 3 Beinen zog das Thier den gelähmten Fuss, durch die
Schulterblattmuskeln aufwärts, Im Mai 1828 fing. der Hund an,
den Fuss wieder beim Gehen zu gebrauchen, der sich bei Druck
und Stechen etwas empfindlich zu zeigen begann. -Allmählich
kehrten Empfindung und Bewegung vollständig. zurück. Am 2.
Jun. 1829 (21 Mon. nach der Operation) wurde das Thier ge-
tödtet. An den Nerven zeigten sich an den Stellen, wo Stücke
ausgeschnitten worden, eiförmige Anschwellungen oder Knoten,
welche oben grösser als unten waren. Zwischen denselben waren
deutliche, aus weissen Nervenbündeln bestehende, neuerzeugte
Stücke, durch welche die Kölbchen verbunden wurden. Die
Zwischenstücke waren dünner, als die nicht verletzt gewesenen
Nervenäste, Durch rauchende Salpetersäure wurden sie nicht