Full text: (Neueste Folge, Band 16 = 1841, No 1-No 8)

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Chirurgie und Ophthalmologie. 
in den Organen des Unterleibes überhaupt, und besonders in 
den Schleimhäuten des Darmkanals und der Blase zu erregen 
vermögen, auch durch ihren ausserordentlichen Heiz sogar bis 
weilen Excoriationen der Gedärme veranlassen können, so darf 
inan sich nicht wundern, wenn nach diesen drastisch scharfen 
Mitteln bei Personen, welche schon an den erwähnten Conge- 
stions-Zustilnden leiden, übermässige Blutungen aus After und 
Harnblase entstehen, welche nicht nur das Leben in Gefahr se 
tzen, sondern sogar nicht selten den Tod herbeiführen, oder 
doch den Grund zu langwierigen, unheilbaren Uebeln legen. 
Man muss daher auf die Gefahr aufmerksam machen, in welche 
diejenigen gerathen, welche sich ohne Rücksicht der erwähnten 
Pillen in der vorgeschriebenen Menge bedienen, da Morisou 
bei einer gerichtlichen Untersuchung wegen eines durch seine 
Pillen veranlassten Todesfalles selbst äusserte: dass diese, in 
grosser Menge angewandt, tödtlich wirken könnten. Möch 
ten doch von den Medicinal-Behörden der Verbreitung der 
Morison’schen Arzneien Grenzen gesetzt werden. [Meilic, 
Zeitung v. d. Vereine f. Heilk. in Pr. 1841, JSo. 9.] 
III. Chirurgie und Opiittiai.]>ioi:ogte. 
194. Einige Fälle von schweren Kopfver 
letzungen, nebst Bemerkungen über die Zu- oder 
Nichtzulässigkeit der Trepanation bei mangelnden 
consecutiven Erscheinungen; vom Landgerichtsarzte 
T)r. Hoeglauer zu Passau. (Fortsetzung. S. Summar. 
1841. lieft 7. No. 164.) Dritter Fall. Ein 20jähriger, 
kräftiger und noch nie bedeutend krank gewesener Bauerssohn 
hatte am loten Januar 1830 Abends bei einem Streite auf 
den mit einer gestrickten, wollenen Mütze bedeckten Kopf mit 
dem Kopftheile einer Holzhacke einen so heftigen Schlag be 
kommen, dass er ohne Besinnung zusammenstürzte und so nach 
Hause gebracht wurde. Nach 3 Stunden fand ihn der Wund 
arzt hei halber Besinnung, machte einen Aderlass von 9 bis 
10 Unzen, verband die stark gequetschte Kopfwunde und ver- 
ordnete fortgesetzte, kalte Ueberschläge über den Kopf, Bei 
der gerichtlichen Untersuchung am 18ten fand man den Ver 
letzten in dem Grade bei Besinnung, dass ein Verhör vorge 
nommen werden konnte. Der Puls hatte etwa 55 Schläge und 
war voll, prall und stark und Pat. klagte über Schwere, star 
kes Brausen und bedeutenden Schmerz, besonders im Hinter- 
hanpte, auch zeigte sich Sopor und öfteres Flimmern vor den
	        
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