Full text: (Neueste Folge, Band 16 = 1841, No 1-No 8)

Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 457 
gering, der Harn wurde in grosser Menge gelassen und zeigte 
viel ziegelmehlartigen Bodensatz und zwei flüssige Stuhlaus- 
leerungen waren erfolgt. In der Behandlung änderte F. nichts. 
Die Nacht zum 31. Aug. verging meist unter ruhigem Schlafe. 
Am Morgen sah Pat. heiter um sich, verlangte etwas Suppe, 
die er mit Appetite ass, antwortete auf Alles gehörig, klagte 
über Schmerzen au den wunden Stellen, wusste von Allem, 
was mit ihm vorgegangen war nichts und klagte über Reisseu 
in den Zähnen. Der Puls war massig frequent, etwas stärker, 
docli fand sich noch immer Sehnenhüpfen und Pat. griff in 
der Luft herum. Die Hautwärme war nicht sehr erhöht, die 
Haut transpirirte etwas. Der Harn war in grosser Menge ge 
lassen worden und es waren nur 4 grünlich flüssige Stuhlaus 
leerungen zugegen gewesen. Der Yerf. setzte die Gabe der 
Arnica auf 10 Gran im Infus, mit 2 Quentchen Chlorina li 
quid a herab und liess das Caloinel ganz weg. Die Douche 
wurde nur zweimal des Tags auf den Kopf angewendet und 
die wunden Stellen mit der erwähnten Salbe verbunden, wobei 
sie sich täglich der Heilung näherten. Die Nacht zum ersten 
.Sept. verging unter ruhigem Schlafe mit allgemeinem Schweisse. 
Am Morgen war Pat. munter, unterhielt sich mit seinem klei 
nen Kinde unu wünschte Chocolade, die er auch erhielt. Die 
Sprache war deutlich, stark, die Zunge feucht, das Zahnreissen 
geringer, der Puls mässig beschleunigt, gehoben, die nervösen 
Symptome ganz beseitigt, der Harn wurde oft und in grosser 
Menge zu 2 — 3 Seidel auf einmal gelassen und war blass 
und die breiartige Stuhlausleernng erfolgte zweimal. In der 
Kur wurde nichts geändert. Die beiden nächsten Tage blieb der 
Zustand sich ziemlich gleich. Pat. klagte nur über Schmerzen bei 
jederLage auf den wunden Stellen. In derBehaudiung blieb Alles 
beim Alten. Am 4ten Sept. fühlte sich Pat. viel besser, 
schlief gut und hatte starken Appetit. Der Puls war wenig 
frequent, weich, stärker und der Harn ging immer noch in 
grosser Menge ab. F. liess die Chlorina liquida ganz weg 
und gab Inf. flor. Arnicac ganz allein. Auch die Douche 
wurde nicht mehr angewendet und Pat. erhielt nahrhaftere 
Kost. Den 5ten September ging Alles besser. Alle Mittel 
blieben daher weg und man sorgte nur für zweckmässige Diät. 
Bis zum LOten September hatten sich die Kräfte bei fortwäh 
rend vermehrter Harnsecretion immer mehr gehoben, als am 
Ilten September den Kranken nach Mitternacht heftiger Krampf 
husten befiel, der ihn 2 Stunden sehr plagte. Am Morgen fand 
sich keine Spur von Husten und das Befinden war ganz gut. F. 
rietli Inf. flor. Verbasc. als Thee warm, 2mal des Tags zu neh 
men. Nachmittags trat wieder Krampfhusteu mit etwas Sohleimaus-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.