452 x Pathologie, Therapie und medicinischc Klinik.
Magengegend und F. verordnete Dccoct. radic. Graminis c.
Sale ammoniaco hei zweckmässiger Diät. Weder am Sie«
noch am 4teu Tage erfolgte ein neuer Anfall, und der Mann,
von jeder Beschwerde frei, verrichtete seine Geschäfte, als er
am 24steu November Abends um dieselbe Stunde, wie 8 Tage
vorher, plötzlich von Killte mit darauf folgender Hitze und
grosser Unruhe befallen wurde, welche mit 7stüudigem, allge
meinem Schweisse endigte. F. sah seine Diagnose bestätigt,
untersuchte am nächsten Tage den Unterleib und fand in der
Milzgegend wieder mehr Anschoppung mit deutlichem Gefühle
stumpfen Schmerzes bei etwas stärkerer Berührung. F. ver
ordnete Dccoct. rad. Graminis mit Salmiak und sJ(/na Lau-
rocer. und erweichende Cataplasmen in die Milzgegend. Nach
3 Tagen war die Anschoppung fast beseitigt und F. liess den
Kranken bei trockener und heiterer Witterung sich öftere Be
wegung im Freien machen, wobei die erwähnte Arznei bis zum
29steu gereicht wurde. Vom 30sten au liess F. alle 3 Stun
den 2 Gran Sulfas Chininäe mit 5 Gran Puiv. rad. Serpen-
tar. und 10 Gran Zucker auch noch am folgenden Tage bis
8 Uhr Abends, eine Stunde bevor der Paroxysinus, seinem Ty
pus gemäss, erscheinen sollte, reichen. Der Anfall blieb aus,
der Kranke begab sich gegen 10 Uhr zu Bette, schlief ruhig
bis um ein Uhr, wo er beim Erwachen Frösteln über dem
Rücken fühlte, dem baldHilze mit darauf eintretendem Schweisse
folgte. Dieser Paroxysmus war gelinde und der ganze Anfall
dauerte nur 2 Stunden. Am 2ten Decbr. verordnete I« 1 . Dc
coct. cortic. Chinae ft/sc., welches am 3ten und 4ten wieder
holt werden musste, liess dann 2 Tage keine Arznei, am 7ten
aber die Chininpulver alle 3 Stunden bis zum 8ten Abends
8 Uhr fortwährend reichen, worauf der Paroxysinus nicht mehr
eintrat und Herstellung erfolgte. [Oestcrreichisclic medicin.
Wochenschrift. 1841. No. 1.]
178. Merkwürdiger Fall von Gehirnentzün
dung mit Uebergang ins nervöse Stadium; vom
Kreisphys. Dr. Fischer zu Fulnek in Mähren. Ein 36jähri-
ger, kolossaler Weiugärtner von fester Constitution und cho
lerischem Temperamente hatte bis zum 21sten Jahre ausser
einem endemischen Wechselfieber, an dein er auch einige Mo
nate als Jüngling litt, sich stets der ungetrübtesten Gesundheit
erfreut. Im 21sten Jahre trat er in ein Cavalierie-Regiment
und diente, avancirend zum Wachtmeister, bis 1839. Wäh
rend seines Dienstes lebte er mässig, stürzte aber oft von und
mit den Pferden, wobei die Brust einmal so verletzt wurde,
dass sogleich heftige Pneumorrhagie eintrat. Diese wurde