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Chirurgie und Ophthalmologie.
nach aufwärts gerichtet, die Hand zu oberst gestellt ist und
parallel mit der Längenachse des Körpers steht und hiernach
durch einen in die Achselhöhle geschobenen Keil den Druck
auf den Gelenkkopf gegen die Gelenkhöhle hin verstärken.
Diese Art der Reposition hat G. auch hei Knochenbrüchen mit
Verschiebung oft angewendet und er fordert die Wundärzte
auf, sich dieser Methode zu bedienen, denn sie führt auf un
gleich schonendcrc Weise zum Ziele. Indem ein Gehülfe ein
Ende des getrennten Knochens fest umfasst, ohne den minde
sten Zug anzuwenden, umfasst ein zweiter Gehülfe das andere
Ende des gebrochenen Knochens, beide jedoch umgreifen nicht
die Bruchfläche, sondern das den Bruchflächen entgegengesetzte
Ende. Der die Einrichtung bewirkende Wundarzt bestimmt
nun, in welcher Richtung der das untere Bruchende befesti
gende Gehülfe dasselbe zu halten hat und sucht darauf zuerst
durch Druck der Finger die Einrichtung zu bewirken. Dieser
Druck trifft bald die Muskeln, welche die Knochen verscho
ben haben, bald die aus der Lage gewichenen Knochen selbst.
Gelingt diess Manöver mit einem Male nicht, so muss man es
wiederholen. [Mcdic. Jahrb. des k. k. Österreich. Staates.
Bd A XXIJ. St. 4.]
167. Merkwürdige Heilung einer componirten
Fractura libiae; vom Regimentsarzte Dr. Koxrad zu
Glogau. Ein gesundes und blühendes 19jähriges Mädchen
wurde durch das Herabstürzen einer Waschrolle auf den rech
ten Unterschenkel au diesem so verletzt, dass sic weggetragen
werden musste. Bald darauf fand K. das Mädchen im Blute
schwimmend und ohnmächtig auf dem Bette liegend. Durch
Anlegung eines Tourniquets und kalte Umschläge gelang es
das aus einer 2’/, Zoll querlaufenden und einen Zoll aus ein
ander klaffenden Wunde, aus welcher zugleich ein Stück der
Tibia hervorstand, strömende Blut zu stillen. Die Umschläge
wurden die ganze Nacht fortgesetzt und am folgenden Tage
untersuchte K. mit dem Geh. Medic.-Rath Ur. Dietrich die
Verletzung. Das aus der Wunde 1 Zoll hervoiragende Kno
chenstück war völlig beweglich und hing mir noch an sehnigen
Partieen. Durch Ex- und Gontraextension versuchte man das
Knochenstück in gehörige Lage zurückzubringen, doch verge
bens, zugleich bemerkte mau ein zweites lockeres Knochenstück
vor der Tibia, so dass man dreifachen Bruch derselben anneh
men konnte. Die Fibula war zweimal nahe an einander ge
brochen, die Stücken derselben ragten hervor, konnten aber
in ihre natürliche Lage gebracht werden und blieben in der
selben. Ausser dieser Knochenverletzung bemerkte man noch