Full text: (Neueste Folge, Band 16 = 1841, No 1-No 8)

370 Chirurgie unil Ophthalmologie. 
immer weiter verbreitete und bald zu besorgen stand, dass sich 
die Caries von da auch auf die übrigen Fusswurzelknoclien 
erstrecken möchte, wurde die Nothwendigkeit der Exstirpation 
dringend. Nachdem man nun vom Tage der Verletzung an 
(vom lsten October 1838) gerade 6 Wochen zugesehen hatte, 
wurde die Exstirpation am 14ten November vorgenommen. 
Durch die grosse und leichte Beweglichkeit des bloss liegenden 
Knochenstiickchens getäuscht, glaubte H. selbst zu Anfänge der 
Operation noch, dass er es nur mit dem Köpfchen des Astra 
galus zu thun habe, doch bald ergab sich, dass es der ganze 
Astragalus sei, der nur durch Eiterung und Verjauchung so 
beweglich geworden war. Die Operation wurde in vorsichti 
gen, um Nebenverletzuugen zu verhüten, stets gegen den zu 
exstirpirenden Knochen selbst gerichteten Messcrziigeu fortge 
setzt, ligamentöse Verbindungen durch die Scheere gelöst und 
so der ganze Knochen heransgenommen. Der Knochen war 
an der äussern Seite gar nicht mechanisch beschädigt, an der 
inneru Seite aber waren einige Splitter abgesprungen. Die 
Wunde war gross, arterielle Blutung gar nicht, venöse Anfangs 
ziemlich bedeutend zugegen. Verband und Nachbehandlung 
waren wie gewöhnlich. Die Heilung verzögerte sich lange. 
Wiederholt mussten Fistelgäuge geöffnet, gereinigt und erwei 
tert werden und die Eiterung wollte fast kein Ende nehmen. 
Erst nach 18 Monaten war es möglich, die Stromeyer’schc 
Klumpfussmaschiue anzulegen, mit deren und eines Stockes 
Hülfe Pat. nun geht und zwar selbst eine halbe Stunde weit. 
Die Fusssohle des kranken Fusses ist s / 4 Zoll und der Fuss 
selbst ungefähr 1'/, Zoll kürzer, als der andere. Auch ist die 
Planta pedis, wie beim Klumpfuss, nach innen gerichtet. Da 
diese Operation so selten vorkommt und das Resultat hier so 
befriedigend war, so verdiente dieser Fall wohl mitgetheilt zu 
werden. [JYlcdic. Corresponilenz-Blatt bayerischer Aerzte. 
1840. No. 19.] 
141. Heilung einer Elcpharophth almoblcn- 
norrhoea gonorrhoica, ohne dass allgemeine 
oder örtliche Blut^ntziehungen dagegen ange 
wendet worden; vom Regiments-Arzte Dr. Jungnickei.. 
(Aus den Militair - Medicinal - Berichten). Bei einem mit dem 
Tripper behafteten Artilleristen war Blepharophthalmoblcn- 
norrhoea gonorrhoica ausgebrochen, die erst am dritten Tage 
zur ärztlichen Behandlung kam. Sie zeigte die diesem ge 
fürchteten Uehel eigenthiimlichen Erscheinungen: starke An 
schwellung und Röthung der Conjunctiva der Lider und des 
Augapfels in der Art, dass das obere Lid, braunroth gefärbt
	        
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