Full text: (Neueste Folge, Band 16 = 1841, No 1-No 8)

335 
Materia rnedica und Toxicologie. 
ner angewandt zu werden, wie bisher. [Casper's Wochenschr. 
f. d. ges. Heilkunde, 1841. No. 3.] 
128. Ein bewährtes Mittel beim Decubitus; von 
Dr. Hanmann zu Rostock. l)iess Mittel ist der Schaum von 
gekochtem Rindfleisch, der, ehe diess gesalzen ist, von der 
Brühe abgenommen wird. Man erwärmt ihn dann wieder und 
seiht ihn vorsichtig durch ein Florläppchen, damit alle klei 
nen Knochensplitter Zurückbleiben. Dann wird er sorgfältig 
in einem kleinen Gefässe aufbewahrt und beim Gebrauche auf 
Leinwandläppchen, die der Grösse der kranken Stelle entspre 
chen, aufgestrichen. Wendet man diess Mittel sogleich beim 
Decubitus an und erneuert man nach jedesmaliger Consumtion 
den Verband, so ist das Uebel oft schon in 3 Tagen besei 
tigt. Die Schmerzen lindert es im Augenblick. Im Nothfalle 
giebt Kalbfleisch ein — keinesweges so bewährtes — Surrogat. 
[v. Grüfe's und v. Walther''& Journ. d. Chirurgie und 
Augenheilh, Ud. XXX. Hft. 2.] 
II. Materia medica und Toxicologie. 
129. Syphilis, geheilt durch Sarsaparilla; von 
Dr. Schmitt, k. b. Gerichtsarzte zu Hengersberg in Nieder 
bayern. Ein Frauenzimmer, eben so arm, wie liederlich, war 
früher mehrmals syphilitisch gewesen, aber immer, wenigstens 
wie sie angab, wieder geheilt worden. Auf ihrer letzten Vaga 
bunden-Wanderung, auf der sie, wie sie selbst aussagte, ihren 
Körper theils der Wollust, theils des Verdienstes wegen Preis 
gab, wurde sie von neuem angesteckt und am Oten October 
1840 in das Gefängniss gebracht, wo man eine Menge Con 
dylome an den Genitalien und dem After, starke Geschwüre 
an den grossen und kleinen Labien, so wie äusserst ätzenden 
und schmerzhaften Fluor albus und Bubonen fand. Ihres 
Wüsten Lebens wegen wurde Pat. zu 4wöchentlicher Gefäng- 
nissstrafe verurtheilt und zugleich dem Verf. zur Behandlung 
übergeben. Unter diesen Umständen stand dem Verf. nun al 
les Notlüge, um die Cur geregelt durchzuführen, zu Gebote: 
Aufsicht, Abgabe der Arzneien und Haltung der Diät waren 
hier geregelter, als in manchen Spitälera. S. entschloss sich 
daher hier einmal vorzugsweise der Sarsaparille sein Augen 
merk zuzuwenden und sie ohne Beisatz anderer vegetabilischen 
Mittel zu geben. Er verordnete demnach: Rec. Rad. Sar- 
sap. ^ij, conc. cont. c. pau.riü, aqu, ad pultem, Massarn co-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.