Pathologie, Therapie und mediciuische Klinik. 279
Bals. Copaiv. ää Jiij. Earlr. Chin. frig. par. 3’ij. Ferr. sulph.
3j/L Pulv. bacc. Sun. §j. M. f. mass. et pilnl. pond. gr. iij.
Comp. pulv. rail. Ahh. c. Ol. de Cedro trit. Von diesen Pil
len nimmt Pat. Anfangs viermal täglich 10 Stück und steigt
hernach einen Tag um den andern mit einer Pille bis zu 18
Stück p. cl. Statt des Ferr. sulphur. hat S. auch einige Mal
das Gummi Kino zusetzen lassen, doch machte dasselbe die
Pillenmasse leicht unverdaulich. Diese Pillen müssen oft lange
fortgesetzt werden und man darf sich durch die Ungeduld des
Kranken nicht abschrecken lassen. Erschlaffung und Schwä
che sind oft zu gross und der Arzt hat es nicht allein mit
Erschlaffung durch den Nachtripper, sondern auch nicht selten
mit allgemeiner Schwäche in Folge übermässigen Geschlechts
genusses zu thun, die nur zu sehr diese zweite örtliche Schwä
che mit erhält. Hier hat sich der Yf. auch der aromatischen
Bäder, besonders von Rad. Calam. arom., so wie der Mate-
ria alimentaria in ihren kräftigsten, nahrhaftesten Formen
bedient. In ganz verzweifelten Fällen, bei grosser Erschlaf
fung der Genitalien hat S. auch die Cauthariden angewendet,
doch empfiehlt er Vorsicht und ratliet nur mit kleinen Gaben
anzufangen. Einige Male bewährte sich ihm folgende Formel:
ltec. Resin. Bals. Copaiv. Tereb. venet. ää i;.f. Pulv. Canth.
gr. V. Opii pur. gr. jv. Pulv. bacc. Junip. ^j. 31. f. mass. et
pil. pond. gr. iij. Comp. Pat. fängt mit 6 Stück viermal täg
lich an und steigt einen Tag um den andern mit einer Pille
bis zu 15 Stück p. d. Feurige, namentlich spanische Weine
und kräftige Fleischdiät sind dabei sehr zu empfehlen. Geht
es besser, so fährt der Kranke mit den angegebenen Pillen
mit China weiter fort. Zu lange Anwendung der Cauthariden
ist nicht anzuratlien. Gar nicht selten erscheint der Tripper,
wenn er auch 8—14 Tage verschwunden war, wieder. Ge
wöhnlich geschieht diess durch Diätfehler, durch Spirituosa ini
Uelieriluss, zu starke Anstrengung beim Beischlafe und Stra
pazen, namentlich anhaltendes Gehen und Reiten. Der Yerf.
lässt daher die Kranken noch 14 Tage bis 3 Wochen nach
völliger Heilung die Pillen fortnehmen und erst allntählig zu
einer andern freieren Lebensart übergehen. [Hu fei and' s
Journ. d. pract. HcilTc. 1840. November.]
108. Heilung einer von Ansteckung durch
Rotzgift entstandenen Krankheit; vom Regiments-
Arzte Dr. Lesser (Aus den Militär - Medicinal - Berichten.)
Ein Eleve der Thierarzneischule zu Berlin von schwacher Con
stitution und scrophulöseni Habitus, kam am 8ten Februar des
v. J. wegen Orchitis in das Lazareth. Das Kranken-Examen