Full text: (Neueste Folge, Band 16 = 1841, No 1-No 8)

Pathologie, Therapie mul medicinische Klinik. 261 
Blut mehr oder weniger zersetzt ist. [Hufelands Journ. d. i 
pract. Ileid. 1840. September.] 
I 
101. Apoplexie durch Mercurial-Frictionen ge 
heilt; von Dr. LoewenhÄrdt in Prenzlau. Ein OBjähriger, 
häufig an Nervenzufallen leidender Manu, welcher vor mehre 
ren Jahren,einmal von Apoplexie befallen worden war, erlitt 
am 3. December 1838 wieder einen Anfall derselben mit Ver 
lust der Sprache und Besinnung. Pat. war bleich und wie im 
tiefen Schlafe, die Wanne des Körpers war vermindert, die 
Respiration langsam, aber nicht schnarchend, der Puls lang 
sam und voll, aber nicht hart. Du reib starkes Rütteln konnte 
die Besinnung nur so weit hergestellt werden, dass Pat. eini 
ge unverständliche Worte murmelte. Nach einem Aderlass von 
2 Tassejt fiel der Puls zusammen und L. licss kalte Umschläge 
über den Scheitel machen und Klystiere gehen. Am 4teu Mor 
gens hatte sich wenig geändert, nur die Kräfte schienen ge 
sunken und der Puls gestattete keinen neuen Aderlass. Daher 
wurden 16 Blutegel an den Kopf gesetzt und alle 2 Stunden 
eine Drachme Vngt. Hj/drarg. einer, auf verschiedenen Tliei- 
len, besonders über den Speicheldrüsen, eingerieben. Am 
5ten erlangte Pat. bei geringem Speichelflüsse die Besinnung 
wieder. Die Sprache hatte nicht gelitten; Puls, Auge und 
Wärme des Körpers wurden normal, Pat. konnte aufstehen und 
erholte sich allmählig. [Mcdic. Zeit. v. d. Vereine f. Heilk. 
in Pr. 1841. No. 1.] 
102. Periodische Krämpfe und Ferrum carbo- 
nicum; von Dr. Knieslinc, zu Obcrlahntsein im Herzogthum 
Nassau. Ein lOjähriger Knabe von zartem und schlankem Kör 
per, blass von Gesichte und aufgewecktem Geiste, dessen Mut 
ter mehrere Jahre an Cardialgie gelitten hatte, bekam im Ja 
nuar 1830 die Rötheln, welche damals epidemisch herrschten. 
Das Fieber war bedeutend. Nach normalem Verlaufe des 
Exanthems stellte sich in der Desquamationsperiode bisweilen 
ein eigenthiimliclies Wälzen im Unterleibe mit geliiul stechen 
den Schmerzen ein, welches besonders am Morgen erschien. 
Bei geeignetem Verhalten verlor sich dieser Zustand allmählig 
und Pat. befand sich mehrere Tage wohl, als sich stechender 
Schmerz in beiden Knieen einstellte, welcher Pat. nöthigte, 
das Bett wieder zu hüten. Geschwulst fand sich an den lei-' 
denden Stellen nicht. Am Uten März ging Pat. bei kaltem, 
stürmischem Weiter in einer Nebenstube zu Stuhle, wobei er 
Schauder empfand. An eben diesem Tage erzählte ein Nach 
bar, dass sein Sohn, welcher die ltölhelu ebenfalls gehabt hat
	        
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