Full text: (Neueste Folge, Band 16 = 1841, No 1-No 8)

8UM1RIOI 
des Neuesten und Wissenswürdigsten 
aus der 
gesammtcn Medicin 
zum Gebrauche für practische Aerzte und Wundärzte. 
1. März 1841. M 5. 
I. Pathologie, Therapie und MEDiciNisqiiE 
Ki.imr. 
98. Seltener Ausgang eines intermittirenden 
Fiebers; von Ur. Snetiwy zu Schärding. Ein 25jähriger 
starker Tagelöhner hatte seit einem Jahre an Inlcrviittcm 
Icrtiana gelitten,'gegen welche er viele, seihst sehr ekelhafte 
Hausmittel vergebens gebraucht hatte. Im März 1839 hatte 
ihm eine Bäuerin gerathen, sich am lten April Morgens um 
5 Uhr am Ufer eines Flusses auszuziehen und schnell in’s 
Wasser zu springen, wodurch das Fieber entweder im Hemde 
Zurückbleiben, oder im Wasser ersaufen müsste. Der Kranke 
befolgte diese Vorschrift; als er aber aus dem Wasser trat, 
hatte er die Stimme verloren. Wirklich blieb der Fieberan 
fall, welcher Nachmittags eintreten sollte, aus, ohne in den 
folgenden Tagen wiederzukehren. Da aber die Aphonie, aller 
Anstrengungen ungeachtet, nicht beseitigt werden konnte, suchte 
der Kranke am 4ten Tage ärztliche Hülfe. — Da sich ausser 
der Stimmlosigkeit nichts Krankhaftes zeigte, wurde ein Brech 
mittel gereicht, Vesicalorc in Streifen an den Hals gelegt und 
am dritten Tage Strychnin verordnet; doch Alles blieb erfolg 
los. Am vierten Tage trat die Stimme nach wiederholtem 
Sturzbade wieder ein. — Im Verlaufe des Jahres trat kein 
neuer Anfall des Fiebers ein. — Dieser, so viel S. weiss, 
noch nicht beobachtete Uebergaug der Intermittcns scheint ein 
durch die plötzliche Erschütterung des Nervensystems verur 
sachtes Uebcrspringcn des Krankheitsprocesses von den Gang 
lien des Unterleibes und besonders von der vegetativen Sphäre 
des Stimmnerven auf dessen sensitive zu seyn. Da der Stimm 
nerve in seiner Abdominalportion auch vegetativer Nerve ist, 
so mag er bei mancher Intermittens auch zugleich ergriffen 
seyn. Ueberhaupt scheinen die Nerven des Magens mit denen 
Smmnarimn d. Medicin. 1841. I. 17
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.