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Gynäkologie und Pitdiätrik.
umschrieben rothen Wangen und beschleunigtem Pulse ein, und
dicss kehrte täglich mit vorsetzendem Typus zurück, bis es
endlich durch Chininum sul/ih. gehoben wurde. Der sehr ab
gemagerte Knabe erholte sich schnell, langsam aber -verlor sich
nur die durch das Caloinel bewirkte Verstimmung des Drüsen
systems und die ernsthafte und düstere Miene des Knaben.
[Medic. Zeit. v. d. Vereine f. Heitk. in Pr. 1840. No. 50.]
96. Verletzung der Frucht in der Gebärmut
ter; von Ur. Duksterberg in Lippstadt. Eine Frau im
siebenten Monat der dritten Schwangerschaft hatte auf einer
Heise das Unglück, dass die Pferde durchgingen und den Wa
gen in einen Graben warfen. Das vom Vordertheil des Wa
gens abgerissene Fensterfach fiel auf den Unterleib der Frau,
worauf diese zwar geringen Schmerz in demselben und sehr
lebhafte Bewegung der Frucht empfand, ilusserlich aber an
den Bauchdecken keine Sugillalion entdeckte. — 4 Wochen
darauf trat nach Anstrengung beim Aufstecken der Vorhänge
ein Blutfluss aus den Gebnrtstheilen ein, der sich bald mit
Wehen verband, worauf nach 6 Stunden ein schwaches, schlecht
genährtes Kind männlichen Geschlechts leicht geboren wurde.
Nach dem Aussehen des Kindes konnte man annehmen, dass
dasselbe einige Wochen zu früh geboren worden sei. Auf
dem Kopfe war die Haut von der Mitte der Stirn bis zum
Hinterhaupt, von einer Schläfe bis zur andern, blau sugiUirt,
doch ohne Geschwulst und Entzündung; die Grenzen dieser
Sugillalion spielten ins Gelbe. — Gewiss war diese Sugilla-
tion Folge der Quetschung des Unterleibes der schwängern
Frau beim Umstürzen des Wagens gewesen und auch dieser
Fall würde den früher in der gerichtlichen Medicin gültigen
Lehrsatz: dass eine Frucht im Mutterleibe durch mechanische
auf die Bauchdecken wirkende Gewalt keinen bedeutenden
Schaden nehmen könne, ohne dass sich au jenen sichtbare
Spuren äussern, sehr beschränken. — Die erwähnte Sugilla-
tiou verlor sich bei auflösenden Mitteln in 5—6 Tagen und
Mutter und Kind befinden sich wohl. [Oasfjer’s Wochen-
schr. für die gesummte Heilkunde. No. 3.]