Full text: (Neueste Folge, Band 16 = 1841, No 1-No 8)

Gynäkologie und Pädiatrik. 
mit und ohne gleichzeitiges Bestehen einer tUissern, viel leich 
ter zu erklären sein, als durch einen kaum je nachzuweisenden 
Druck, den der Kopf im Becken erfahrt. Dass aber auch die 
Kopfblutgeschwulst nach schweren, zögernden Gehurten beobachtet 
wird, dürfte der Ansicht des Vfs. von der Ursache des Uebels wohl 
nicht widersprechen, da ja beim günstigsten Verhältnissedes Kopfs 
zum Beckenraume aus vielen andern, namentlich dynamischen 
Ursachen, die Geburt doch erschwert werden kann. Ob aber 
nicht meist der von Dubois angegebene, im Wesentlichen 
in. zu schwacher Gohärenz und mehr spongiöser Beschaffenheit 
des Knochengewebes bestehende Zustand des Craninm mit 
gleichzeitiger Blutüberfüllung desselben, heim Bestehen der 
hier erwähnten leichten Verschiebbarkeit der Kopfknochen, als 
disponirende Ursache zur leichtern Trennung des Pericranium 
vom Schädel angesehen werden muss, darüber kann L. aus 
Mangel an zureichender Gelegenheit, das Craninm nach Er 
öffnung der Kopfblutgeschwulst zu untersuchen, nicht entschei 
den. Das Cephalämatoin aber von partieller Caries des Schä 
dels herleiten zu wollen, ist gegen alle Erfahrung, da meist, 
w'enn nicht immer, nach Eröffnung der Geschwulst das Cra- 
nium sich ganz glatt und unverletzt findet und sehr oft auch 
ohne Incisiou auflösende Mittel ohne weitern Nachtheil das 
Uebcl heben und dasselbe gewiss noch häufiger ohne alles Ein 
greifen der Kunst von selbst verschwindet, was nicht'Vorkom 
men könnte, wenn Caries des Schädels die Ursache wäre. 
[Mcdic. Zeitung v. d. Vereine f. Hcillc. in Pr. 1840. JVb. 38.] 
95. Heilung eines Hydrocephalus acutus; von 
Dr. Bierbaum in Dorsten. Ein lOmonatlichcr kräftiger Kna- ’ 
be, welcher beim Durchbruche von sieben Zähnen viel gelitten 
hatte, fiel etwa zwei Monate, ehe er erkrankte, bedeutend. 
Zwar war keine äussere Verletzung zu bemerken, der Schlaf 
aber wurde unruhig. Nach Erkältung zeigte sich heftiges ca- 
tarrhalisches Brustfieber, welches durch einige Blutegel und 
innere Mittel schnell beseitigt wurde. Doch fanden sich zu- > 
gleich auch Symptome von Ergriffensein des Gehirns. Statt 
der früheren Munterkeit fand sich auffallende Verdricsslich- 
keit; der Kopf wurde schwer und wärmer, konnte aber noch 
aufrecht gehalten werden; es trat anhaltende Schlummersucht 
ein, das Gesicht war kalt und blass, während die Carotiden 
stark pulsirten und in der Gegend der grossen Fontanelle die 
Blutgefässe heftig klopften. Der Puls war beschleunigt und 
gespannt. Die Anfangs feuchten, während des Schiummerns 
halb geöffneten Augen wurden trocken und die Feuchtigkeit 
in der Nase und im äussern Gehörgange verlor sich ebenso,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.