Gynäkologie und Pädiatrik. 251
der mit Cephalämatom Gehörnen mit der leichten Gehurt so
iu Uebereinstimrauog zu bringen wären, dass letztere als un
mittelbare Folge derselben daraus zu erklären sei. Ist es
aber gewiss, dass dem Cephalämatom zunächst partielle Ablö
sung des Pericranium vom Schädel und dadurch bedingter
Austritt von Blut zwischen diese Theile innerhalb gewisser
Gränzen zum Grunde liegt, so würde hier nur nachzuweisen
sein, wie diese Trennung im Geburtsacte zu Stande kommen
könne, wobei indess vorausgesetzt wird, dass das Uebel nicht
schon vor der Geburt zugegen gewesen sei. Der Vcrf. suchte
daher bei den von ihm beobachteten 4 Fällen von Kopfblutge
schwulst eine gemeinsame Ursache zu ihrer Entstehung aufzu-
findeu. Sämintliche Geburten waren leicht, in einem Falle selbst
übereilt zu nennen. Drei der Mütter waren Mehrgebärende,
die eine aber eine Erstgebärende. Alle 4 Kinder waren blond
und bei drei derselben fand L. zwei und vier Tage nach der
Geburt die Kopfhaut noch sehr erschlafft und leicht in seitliche
Falten zu legen, ja seihst die Kopfknochen, bei von beiden Sei
ten nach der Pfeilnaht zu mit beiden Händen angebrachtem
leichten Druck, noch etwas verschiebbar. Der erste Knabe,
das dreizehnte Kind, das die Mutter geboren, war schon einige
Tage älter und daher auch die hier erwähnte Erschlaffung der
Gulca a/toncuroiica nicht mehr so auffallend. Ein mecha
nisches Hiuderniss hei der Geburt hatte sich in keinem Falle
gefunden, es war mithin besonderer Druck auf den Kopf im
Acte der Geburt nicht nachzuweisen. Druck konnte also die
Lösung des Pericraniums vom Schädel nicht bewirkt und die
Kopfi.lutgeschwulst bedingt haben. Gestützt aber auf die vom
Yerf. gemachte Beobachtung der ungewöhnlich grossen Laxität
der Kopfhaut und leichten Verschiebbarkeit der Kopfknochen
noch einige Tage nach der Geburt der mit Cephalämatom be
hafteten Kinder glaubt L. die Ursache zur Entstehung dessel
ben in zu grossem, das gewöhnliche Maass überschreitendem
Uebereinanderschieben der Kopfkuochen, beim Durchgänge des
Kopfs durchs Becken im Acte der Geburt, in der dadurch
herbeigeführten Ablösung des Pericranium vom Schädel an der
am meisten betheiligten Stelle und der unmittelbaren Folge
hiervon: Verletzung von Blutgefässen und allinäligem Erguss
von Blut in den neugebildeten Raum bis zu einer gewissen,
durch Adhärenz des Pericranium selbst gesetzten Begrenzung
hin, suchen zu müssen. Hieraus ergiebt sich denn auch ganz
ungezwungen, warum Kinder mit Kopfblutgeschwulst in der
Regel leicht geboren und umgekehrt die meisten Cephaläma-
tome nach leichten Geburten beobachtet wurden. Ebenso
dürfte aus diesem Umstande die innere Kopfblutgeschwulst,