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Pathologie, Therapie und medicinische Klinik.
Chinac, Rheum, Guajacum, gute Nahrung, Wein n. s. w. die
rationelle Anwendung finden, leisten bei Wohlhabenden gewöhn
lich allgemeine und örtliche Blutentziehungen, Calomcl, Pur-
ganzen und strenge Diät erspriesslichc Dienste in der Gicht.
Der Vcrf. schliesst diese Bemerkungen mit dem Wunsche, dass
die Stimme der Humanität, die bei der jetzt so um sich grei
fenden materiellen Abfassung der Mediciu immer schüchterner
sich zu erheben wagt, dem Armenärzte nie unvernommen bleibe.
Die Gegenwart fordert von ihm Hülfe und Linderung. Beide
wird er jener folgend leichter finden! [Jahrb. d. k. k. österr.
Staates. Bd. XXXII. Stück 3.]
4. F nrunkelbildung als kritische Krankheits-
Metastase; vom Regiments-Arzte Dr. Gramer in Aschers
leben. Ein Husar kam mit rheumatischen Seitenstichen in der
rechten Seite ins Lazareth. Nach einigen Tagen ergriff der
Rheumatismus den Herzbeutel und es bildete sich völlige Pe-
ricarditis aus, die man kaum durch 4 starke Aderlässe und
den übrigen antiphlogistischen Apparat massigen konnte. Wäh
rend aber in jedem Augenblicke der Tod drohte, bildeten
sich unerwartet auf beiden Hüften in 36 — 40 Stunden mehr
als siebzig Furunkeln aus, und Patient war — gerettet. [Med.
Zeit. v. Vereine f. Heilk. in Pr. 1840. Nr. 40.]
5. Auflösung und Resorption des die Kno
chenbruchenden verbindenden Callus bei Typhus
abdominalis; vom Regiments-Arzte Dr. Schilling. (Aus
den Militär-Medicinal-Berichten.) Ein Kanonier hatte am
lten Sept. 1839 den linken Oberschenkel gebrochen. Bei dem
besten Verhalten waren die Knochenenden Mitte Novembers
bereits so fest verwachsen, dass Pat. auf den linken Fuss tre
ten konnte. Bald darauf bildete sich Typhus abdominalis
aus und 10 Tage später fühlte man keinen Callus mehr und
konnte die Bruchenden wieder so leicht und frei bewegen, als
bei der ersten Untersuchung nach der Verletzung. Sechs
Tage nachher verschied der Kranke. Bei der Section fand
sich keine Spur von Callus und die Bruchflächen waren blu
tig, wie bei einer frischen Fraktur und von einer sackförmigen,
schwarze blutige Flüssigkeit enthaltenden, Membran umgeben.
[Med. Zeit. v. Verein f. Heilk. in Pr. 1840. Nr. 38.]
6. Mittheilungen über den Abdominaltyphus
und seine Behandlung mit Calomel in grösseren
Gabelt; vom Oberamtsarzte Dr. Hauff in Besigheim. Der
Abdominaltyphus, eine Krankheitsform, die eins der höchsten
und üussersten Glieder in der Eutwickelungsreihe der acut ga-