Full text: (Neueste Folge, Band 16 = 1841, No 1-No 8)

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Chirurgie und Ophthalmologie, 
Hakens beschreiben, sondern muss etwas flacher sein; am an 
dern Ende läuft sie in eine, eine halbe Linie breite, stumpfe 
Spitze aus. 5) Eine Pincelte, deren Branchen, einen halben 
Zoll vom Ende entfernt, knieförmig gebogen sind und au der 
Spitze in eine Fläche übergehen, die an einer Branche zwei, 
an der andern eine kleine Spitze hat. 6) Zwei kleine Mes 
serchen, wenn der Operateur dieselben etwa statt der Seheere 
gebrauchen sollte. 7) Zwei Pellier’sche Augenlidhalter, die 
aber einen stumpferen Winkel, als gewöhnlich bilden müssen, 
um die Lider in die Orbita tiefer eindrückcu und so das Au 
ge freier öffnen zu können. Der zum Halten des untern Lides 
bestimmte Augenlidhalter muss einen 4 Zoll langen Stiel ha 
ben, damit der Gehiilfc bei Halten desselben den Operateur nicht 
belästigt. 8) Zwei gewöhnliche Schieberpincetten, die in ihren 
Branchen ein kleines Stück Waschschwamm festhallen, endlich 
etwas Heftpflaster und eine Compresse. — Gehiilfen sind 
drei nöthig. Gut wäre es, wenn man mit wenigem auskäme, 
da die Kranken gewöhnlich über dieselben erschrecken, doch 
kann man ohne drei Gehiilfen nicht auskoinmen. Was die La 
gerung des Kranken anlangt, so sitzt Pat. auf einem Stuhle 
mit gegen das Licht gekehrtem Gesichte und zwar so hoch, dass 
sein Kopf mit den Schultern des Operateurs gleich steht. Die 
Vorbereitung zur Operation besteht darin, das man dem 
Kranken das nicht zu operirende Auge mittelst eines schmalen 
Heftpilasterstreifens, der quer über das obere Lid gelegt wird 
und dessen Ende einen Finger breit über dasselbe hinansgeht 
und mittelst zweier anderer, die neben einander über das erste 
Pflaster perpendiculär gelegt werden, schliesst. Ueber diese 
Pflaster kann man noch eine leichte Compresse legen. Am be 
quemsten ist es, wenn der Operateur sieb an die rechte Seite 
des Kranken stellt. Die Fixirung der Lider geschieht wie 
folgt: ein hinter dem Kranken auf einer Erhöhung stehender 
Gehiilfe fasst das obere Lid mittelst des ungestieiten Augenlid 
halters nahe am Tarsalrande und drückt es, während sich das 
Auge öffnet, gegen den Orbitalrand. Ein zweiter, vor dem 
Kranken knieender Gehiilfe öffnet ebenso, mittelst des gestiel 
ten Augenlidhalters, das untere Lid. Das Fixiren der Lider 
fordert immer Geschicklichkeit der Assistenten, da thcils die 
Lider mit einer Kraft am Orbitalrande festgehalten werden müs 
sen; tlieils diess zart geschehen muss, wenn Pät. nicht heftige 
Schmerzen leiden soll. Der zweite Gehiilfe hält zugleich in 
der linken unbeschäftigten Hand die Instrumente: die Seheere 
lässt er auf dem kleinen Finger hängen, die andern Instrumente 
hält er zwischen den Fingern, und den stumpfen Haken nimmt 
er in den Mund. Ein dritter Gehiilfe steht auf der andern
	        
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