Full text: (Neueste Folge, Band 16 = 1841, No 1-No 8)

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Materia meilica und Toxikologie. 
pellier) für sich isolirt gegeben hei den erwähnten Krankhei 
ten heilsam wirken, so war die einzige Tendenz der chemi 
schen Untersuchung Brom und Jod im Lebertrane zu finden. 
Alle bekannten Analysen von der ersten Zeit an, wo der Le- 
berthran als Heilmittel aufgenommen wurde, bis in die neueste 
Zeit erwähnen nichts von diesen Bestandteilen und jene Auto 
ritäten, die ihrer erst vor Kurzem Meldung gethan, betrachten 
ihr analytisches Verfahren noch als Geheimniss, denn sie sagen 
nur, dass diese Bestandteile im Thrane sich vorfauden, aber, 
wie man zur Gewissheit ihres Vorhandenseins gelangen könnte, 
diess Hessen sie unerörtert und ungeachtet, dass zu dieser Zeit 
gewandte Analytiker unverdrossen den Lebertran untersuchten, 
war noch keiner so glücklich, einen für die Therapie erheb 
lichen Gehalt von Brom und Jod darin zu finden (Potempa 
und Hopf er de l’Ormc). Es kann daher gewiss Keinem 
verargt werden, wenn er über die Richtigkeit der chemischen 
Analyse des Lebertrans und der gewonnenen Resultate Zwei 
fel hegt, zumal da man ausserdem weiss, dass die Chemie bei 
ihren Untersuchungen auf Jod in den einzelnen Methoden so 
weit gediehen ist, dass eine sehr geringe Menge des Jods 
nachgewiesen werden kann, und dass sie im Lebertrane gerin 
ger sein muss, als ein vierzigtausendster Theil, wenn sie der 
Reaction entgehen soll. Gesetzt es fanden sich im Lebertran 
die angegebenen Bestandteile in noch kleinerem Verhältnisse 
als das eben erwähnte minutiöse Quantum, so lasst es sich schwer 
begreifen, wie man sich nun nach den fast immer fruchtlosen 
chemischen Untersuchungen, also ohne alle Wahrheit, berechtigt 
halten kann, dass deshalb, weil erfahrungsgemäss das Ol. Jc- 
coris Aselli ähnlich wie Brom und Jod wirke, dasselbe auch 
wirklich Jod und Brom enthalten müsse. So reiht sich ein 
Irrthum an den andern und staunen muss man, wenn man hört, 
dass auf diese falsche Grundlage sich noch mehrere voreilige 
Schlussfolgerungen stützen. Nachdem nun die chemischen Un 
tersuchungen des Lebertrans in Bezug des Jodgehaltes nicht 
allein keine ergiebige Ausbeute, sondern fast gar keine ergaben 
und der Lebertran doch eine heilsames Mittel bleibt, so muss 
man seine anderweitigen bekannten Bestandteile näher betrach 
ten, tun zu erfahren, ob diese in den verschiedenen Sorten des 
Thrans bedeutend abweichen und welcher Sorte und welchen 
chemischen Bestandteilen desselben die wohltätige Wirkung 
zuzuschreiben ist. Im Handel kommen mehrere Sorten des 
Thrans vor, die sich im Allgemeinen auf zwei Grundsorten zu- 
rückf(Ihren lassen. Er ist nämlich entweder dick und theerar- 
tig, oder dünn und flüssig. Der theerartige ist entweder 
schwarz oder schwarzbraun, und der flüssige rötlich, oder
	        
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