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wie andore, nach G^ttorf gekommen ist, sondern wie mir Prof. Weinhold freundlichst
mittheiit, in die Bibliothek des Cisterstienserstiftes Neukloster in WJener-Neustadt, sie
ist ausführlich von Doctor Zeibig beschrieben in dem Anzeiger für Kunde der deutschen
Vorzeit 1854, No. 1 u.' No. 2, S. 5—9 u. S. 27 — 30. Die Bemerkung von Zeibig in
den Einleitungsworten, dass Herzog Heinrich der ältere das Bordesholmer Kloster
aufgehoben habe, beruht auf einem Druck,- oder Schreibfehler, es war Herzog Hans
oder Johann der ältere, dem in der Rendsburger Theilüng von 1544 das Klostef
Bordesholm zufiel, er errichtete statt des Klosters in Bordesholin eine Schule mit
mehreren Freiplätzen; die von dieser entlassenen Schüler studirten in Rostock und
hatten dort herzogliche Stipendien; Die Handschrift, XII, D. 21 bezeichnet, ent
hält, nach Zeibig, unter andern eine vita ansc.harii, De inclyto Adolpho comite Hol-
satiae ordinis minorum in Kiel, vita Wicelini, vita Thitmari, sie ist von der Hand
des Johannes Nasus unfl bezeichnet: über sancte marie virg. in bardesholm ordinis
canonicorurn regulariuia s. Augustini brernensis dioc. Quem ego frater Johannes cum
/
naso etc.
Schon vor mehreren Jahren arbeitete ich an dein Verzeichniss der Manuscripte
der Kieler Universitätsbibliothek. Der Studirende A. W. Wolff aus Flensburg, welcher
1843 in Kiel zum Doctor der Rechte promovirt wurde, arbeitete in der ersten Zeit
seiner Universitätsstudien mit vielem Fleiss an denjenigen Handschriften, die von
Bordesholm nach Kiel gekommen, er las sich in die Schrift des fünfzehnten Jahr
hunderts hinein; die Arbeit an diesen Handschriften ruhte darauf lange, es schien
näher zu liegen und entsprach mehr den Wünschen und Anforderungen Anderer, ein
Verzeichniss derjenigen Handschriften anzufertigen, welche sich auf die Geschichte
und das Recht der Herzogthümer beziehen. Der Catalog dieser historischen Manu
scripte, die nicht von Bordesholm gekommen, erschien auf Professor Waitz’s Auf
forderung seit 1844 mit den Nordalbingischen Studien und wurde dann 1847 — 1852
in zwei Bändchen herausgegeben. Auch bei dieser Arbeit fehlte es mir nicht an
Hülfe, der Studirende Diermissen aus Eauenburg und Andere haben manche Mühe
mit mir getheilt.
Als im Juli 1862 Doctor W. Junghans wegen seiner hansischen Arbeiten einige
Tage nach Kiel kam, widmete er freundlichst seine freie Zeit den Bordesholmer
Handschriften, in der freilich, wie er nach vollendeter Durchsicht schrieb, „nicht
erfüllten Hoffnung, durch Auffindung der einer^ oder andern von den für norddeutsche
Geschichte wichtigen Quellen, welche der alte Bordesholmer Bibliothekscatalog von 1488
anführt, belohnt zu werden.“ Ich erwähne gern mit freundlichem Dank seiner An
gaben der Bordesholmer Handschriften und habe seine Abtheilungen derselben mit
einigen nothwendigen Aenderungen beibehulten.
Bei der Beschreibung der Manuscripte habe ich die vor mehreren Jahren an
gefangene Arbeit wieder vorgenommen, und bei einigen Handschriften die Hülfe