Full text: (12. Jahrgang)

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Sturm eingefebt, der fo ftark auffrifcOte, daß, alz wir um 
2 Uhr von Ubira abfuhren, das Meine 60 Zonnen-Boot jehr 
bedenklich zu fhmanfen begann. Dald hob fi daz Vorder- 
teil unt 15 Grad.aus dem Waffer, bald legte jih das Schiff 
um 30 Grad nach -tecdhtz und link; waz nicht niet- und nagel- 
feft war, flog auf dem Dampfer hin und Her, und meine Frau 
brachte ich [Anell in die KXapitänskajüte, weil die Befürch- 
tung, daß fie mitjamt dem Liegeftuhl, in dem fie auf dem 
Oberdeck lag, über Bord gehen würde, nur zu begründet war. 
€3 waren gräßliche zwei Stunden, die wir verlehten. Cine 
Gefahr lag nicht vor; das Heine SmOiff hielt ich ganz wacder: 
aber man muß doch fragen: Was wird mit dem Heinen Fahr- 
zeug, wenn bei joldem Seegatıg einmal die Mafjcdhine oder 
die Schraube verfagt ? 
Die Fahrt des erften Tages brachte unz über Njanfa nach 
KRumonge; an beiden Küjtenorten befinden fihH Schlaf- 
franfenlager. In NMianfa {ft der Sig der Leitung der 
Schlaffrankheitzbefämpfung; Leiter i{ft jeßt vertretungsweife 
Stabsarzt Dr. Taute, Obaleich fehr. viel geleiftet wird, it 
ein Rückgang der Schlafkrankheit am Tanganjitafjee 
faum zu fonfjtatieren; an manchen Stellen ijt der 
Sampf fogar aufgegeben. Daz Hauptmittel ijt daz Frei- 
jagen der Wege, der Umgebung, der Dörfer und Waffer: 
jtellen; e3 find aber nicht mehr genug Leute vor: 
handen, die Arbeiten auszuführen. DazZ Heranziehen vorn 
Leuten aus weiterer Umgebung ijt gefährlich, weil die Gefahr 
vorliegt, daß Jie fich beim Abholzen infizieren und die Krank- 
heit weitertragen. Freigefchlagen find jeßt beinahe daz ganze 
Ufer zmwifcdhen Ubjidji und Ufumbura, daz Nordufer des Tan- 
ganjila bis zur belgifdhen Grenze, der Ruffiffi an einigen 
Stellen und die anderen THlußläufe in der Nähe der Nieder: 
lafiungen. Dadurch ift-der Fortgang der Seuche einigerma- 
ben zum Stilljtand gebracht. Dagegen hat man den Kampf 
im großen Delpalmmalde von Mtara aufgegeben, Der 
etwa 15 Kilometer Nördlich Ufumbura liegt und an 400 000 
OD elpalmen enthält, 6 i{t neuerdings fejtgeftellt, daß 
die Delpalmmwälder beborzugter Aufenthalt der Glossina pal- 
palis find; die früher recht zahlreiche Bewohnerfchaft in Walde 
bon Miara ift beinahe auzZgeftorben und der Reft 
zu 80 Prozent infiziert. Zahlreiche Kanäle für fünftliche Be- 
mwäfferung find früher angelegt worden, aroße Delmenagen 
gingen von. Miara nach Ufumbura zum Markt und ina Hinter-
	        
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