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Aber nach einer ftürmifchen Regennacht riß am Samstag-
morgen dag trübe Gewslt ab und der Himmel hellte ich herr-
lich auf. Die warme Sonne lockte eine ungewöhnlighe Menge
Menichen nach Wareo, die alle vorhandenen Unterkunftsräume
im Nu auzgefüllt hatten. Für eine große Anzahl wurde unzer
Meines Schulhaus durch Entfernen der Bänke und Stühle als
Herberge zugerichtet.
Am Abend bot unfere Station ein buntes und bewegies
Bild. Von den Hütten ftieqg friedlich der Raud) zu dem {til
len Abenddhimmel empor. In großen Zöpfen brodelkten die
Taro, Jams und Bananen am Feuer, die zur Bewirtung der
Säfte beftimmt maren. Auf dem Hofe flammte bald da, bald
dort ein Feuer auf, um daz die verfchiedenften Sejftalten, groß
und Mein, alt und jung im Kreis herumfaßen und fih viel zu
erzählen hatten. Hier faßen die alten Häupter vergnügt bei-
fjammen, Betel fauend und Tabak rauchend, dort fpalteten
junge Leute eifrig Holz zur Unterhaltung der Feuer; die
Frauen trugen Waffer herbei u. f. f. Kurzum, eS hHerr{chte
überall ein lebhaftes Treiben, dem erft ein kalter Suß von
oben in fyäter AWbenditunde ein Ziel febte.
Am Sonntag Morgen regnete e3 zwar wieder fHIVerE
Tropfen, aber unfere große Holzkirche mit dem Wellblechdbach
wurde gedrückt voll. Sie pranate zur. Feier des Tages im
Schmuce feitliden Srünz und machte einen feierlichen Cin-
druck, Vielhundertftimmig durghalte der Sefang: L2o0bt froh
den HErın mit Herz und Mund! in der Kaifpracdhe ihren
Kaum. Ich predigte über Röm. 8, 14: „Denn die der SGeift
Botte3Z treibet, die find Gottez Kinder.“ Die Segeljchiffe
werden vom Winde getrieben. Was treibt unz? Wo ift
unfjere Iriebkraft? Der Heilige Geift muß fie fein. Er, der
HEN unfers LebenzZ und der Steuermann unjers Schiffes.
Nach dem SGefang des Liedes: „DO, Heil’ger SGeift Lehr’ bei ung
ein“, erfolgte die hl. Taufe, der die Entfagung vom Teufel
und allem heidnifhen Wefen und daz Bekenntnis des cHriftl.
Glaubens vorausging. Die Zäuflinge traten einzeln vor den
Taufitein und empfingen Iniend nacheinander die Hl. Taufe
auf den Namen des dreieinigen Gottes, Die neuen Namen,
die dabei die Tauffandidaten erhalten, werden von der gan-
zen Gemeinde immer mit großer Spannung erwartet und
aufgenommen. Die Täuflinge dürfen fich Ihre Namen felber
auamählen. 68 maren diesmal lauter aug der eigenen