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noch Atem“ in idm — Holt es! Mildh her! — e3 gefchieht.
Der Mann bläft und fOlägt fein einfeitiges Infirument dazu;
geftärft {chleicht die Schlange davon, der HausSherr erholt fi,
der Schlangenbefchmörer hat ein gutes SGefchäft gemacht,
Hinter dem ganzen lauert die alte Schlange. Wo ift ein Hel-
fer? So hat feit mehr al8 ein taufend, mehr al3z 2000 Sah-
ten da3 indifjdhe Volk gefeufzt. Der Schlangenkönigq Vafufi
ift taub, die Gößgen find tot. Heilande bieten fich an, denn tiej
in der Seele figt der Schmerz, die alte Schlange hat Gift, die
Sünde, hineingebracht mit ihrem-Biß. Auf dem Markt, in
den Klubhäufern, in der Stille der Seele geht heute noch viel,
viel lauter al3 vor 2600 Jahren der Schrei nadhH Multi, nach
Erlöfung durchsS große, f(höne Land, Damals ftand der Weife
aus Kapilaboftu auf und beantwortete die Frage jo: Er-
fenne das Nebel, wiffe, woher e3 kommt, erfülle die Gebote,
dann gehit du ins Nirvana, inz NMicht3Z! Kam er nicht alz
weißer Elefant vom Himmel, waren nicht Brahma und In-
dra Hebammen bei feiner Geburt, badeten dazZ Baby nicht
die 9 Schlangenaötter, murde er nicht ein Buddha, ein Wif-
jender? AlS er hochbetagt jtarb, da fAOlugen Sötterflammen
aus dem Holzitoß und wie Perlen lagen Knochenftücke und
Bähne in der Afche. 500 Millionen Menfchen des Sftlichen
Afien beten ihn an und alles, waz von ihm kommt. Unfer
Bild zeigt uns eine Slefantenprozeffion. Siner von den vie-
fen Zähnen Buddhas3Z wird mit ohrenzerreißender Mufik [pa-
zieren geführt, die buddhiftifchen Mönche Haben einen guten
Tag, betteln ijt Berdienft, die Tempel {tarren von Shmusg,
SelbfterLöfung ijft Kraft, denn Sott — ja was it Gott? —
hat nicht zu fagen, er i{t unberfönlicdh. Wer nur. erft völlig
au8gelöfcht märe! Aber die Seele fAhreit nach Gott, nad dem
perfönlichen Gott.
Sm Teluguland Kiegt ein Dorf Zimmareddipali. Ein
Sudrajüngling will fehen, was in feine8 Onkelz Zuckerrohr-
garten den Wafferlauf hemmt; da liegt ja der verrottete Aft
im Bach, und Blätter und Gras haben damit zujammen das
Nebel verurfacht. . Mit feiner Art Haut er den Aft durch, der
aber ift lebendig; eine Schlange war’8, breit wird ihr Kopf,
mütend fährt fie dem Knaben inz Fußgelenk, dann kriecht fie
— 3u Zode vermundet — davon. „Pamu, Schlange!“ ruft
der Jüngling, dann finkt er zwifhen daz Zuderrohr. Der
Onfel ftürzt herbei, da liegt die fterbende Schlange, die Augen
funfeln, dort der AKnabe. Für tot tragen fie ihn hinmwea. Die