Full text: (12. Jahrgang)

— 166 — 
noch Atem“ in idm — Holt es! Mildh her! — e3 gefchieht. 
Der Mann bläft und fOlägt fein einfeitiges Infirument dazu; 
geftärft {chleicht die Schlange davon, der HausSherr erholt fi, 
der Schlangenbefchmörer hat ein gutes SGefchäft gemacht, 
Hinter dem ganzen lauert die alte Schlange. Wo ift ein Hel- 
fer? So hat feit mehr al8 ein taufend, mehr al3z 2000 Sah- 
ten da3 indifjdhe Volk gefeufzt. Der Schlangenkönigq Vafufi 
ift taub, die Gößgen find tot. Heilande bieten fich an, denn tiej 
in der Seele figt der Schmerz, die alte Schlange hat Gift, die 
Sünde, hineingebracht mit ihrem-Biß. Auf dem Markt, in 
den Klubhäufern, in der Stille der Seele geht heute noch viel, 
viel lauter al3 vor 2600 Jahren der Schrei nadhH Multi, nach 
Erlöfung durchsS große, f(höne Land, Damals ftand der Weife 
aus Kapilaboftu auf und beantwortete die Frage jo: Er- 
fenne das Nebel, wiffe, woher e3 kommt, erfülle die Gebote, 
dann gehit du ins Nirvana, inz NMicht3Z! Kam er nicht alz 
weißer Elefant vom Himmel, waren nicht Brahma und In- 
dra Hebammen bei feiner Geburt, badeten dazZ Baby nicht 
die 9 Schlangenaötter, murde er nicht ein Buddha, ein Wif- 
jender? AlS er hochbetagt jtarb, da fAOlugen Sötterflammen 
aus dem Holzitoß und wie Perlen lagen Knochenftücke und 
Bähne in der Afche. 500 Millionen Menfchen des Sftlichen 
Afien beten ihn an und alles, waz von ihm kommt. Unfer 
Bild zeigt uns eine Slefantenprozeffion. Siner von den vie- 
fen Zähnen Buddhas3Z wird mit ohrenzerreißender Mufik [pa- 
zieren geführt, die buddhiftifchen Mönche Haben einen guten 
Tag, betteln ijt Berdienft, die Tempel {tarren von Shmusg, 
SelbfterLöfung ijft Kraft, denn Sott — ja was it Gott? — 
hat nicht zu fagen, er i{t unberfönlicdh. Wer nur. erft völlig 
au8gelöfcht märe! Aber die Seele fAhreit nach Gott, nad dem 
perfönlichen Gott. 
Sm Teluguland Kiegt ein Dorf Zimmareddipali. Ein 
Sudrajüngling will fehen, was in feine8 Onkelz Zuckerrohr- 
garten den Wafferlauf hemmt; da liegt ja der verrottete Aft 
im Bach, und Blätter und Gras haben damit zujammen das 
Nebel verurfacht. . Mit feiner Art Haut er den Aft durch, der 
aber ift lebendig; eine Schlange war’8, breit wird ihr Kopf, 
mütend fährt fie dem Knaben inz Fußgelenk, dann kriecht fie 
— 3u Zode vermundet — davon. „Pamu, Schlange!“ ruft 
der Jüngling, dann finkt er zwifhen daz Zuderrohr. Der 
Onfel ftürzt herbei, da liegt die fterbende Schlange, die Augen 
funfeln, dort der AKnabe. Für tot tragen fie ihn hinmwea. Die
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.