Full text: (12. Jahrgang)

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bejonderez Ereignis war e3 für fie, daß eine Sahebani 
(weiße Frau) in ihr Dorf kam. SO wurde als ein großes 
Weltwunder angeftaunt. E23 war eine große Schar verfam- 
melt, Wenn au mande zugaben, um meinetwillen gefom- 
men zu fein, jo famen fie dennoch unter Gottez Wort, das 
Hoffentlich auch in ihren Herzen einen fruchtbaren Boden GE: 
funden hat! Wie in andern Dörfern, fo befuchten wir auch 
hier die Viertel der Pordias und Sundis, mobei mein Mann 
Gelegenheit fand, ihnen vom Heilande zu erzählen. Daß es 
nicht umfonit ift, e3 einmal zu tun, erfannten wir auf dem 
Wege nach Rind. AlZ wir in die Nähe eines Dorfe3 kamen, 
eilten die Bewohner durch einen Fluß zu ung, während fie, 
wie mein Mann mir erzählte, im vorigen Kahre zuerft änagft- 
lic davongelaufen feien. 
Am Sonnabend hatten wir die Abficht über Bedhapodor 
nad) Pulbheda zu reiten. Da e8 jedoch fehr bald anfing zu 
feqneN, zogen wir vor, ohne RKaft legterem Dorfe zuzueilen, 
das wir erft nach einem Marfdh von fech3 Stunden erreichten. 
Während eines heftigen Schauer fanden wir unterweag3 in 
einem Dorfe Schuß. Der Gang durch den Muraliftrom ging 
leichter vonftatten, al3 mein Mann vorher fürchtete. Er 
felbft fonnte hindurchreiten, und ih murde von lieben Chri- 
fiten auf einem Bett, das fie zu dem Zwed mitgenommen hat- 
ten, hindurchgetragen, wazZ mir bei ihrer VBorficht fein gefiel. 
23 ih durch den. erften Fluß ritt, bekam ich fehr naffe Fülle, 
die beim Reiten durhH das hohe, nafie Gras und bei fort: 
dauerndem Regen nicht troden wurden. Die jteilen Ufer 
waren auch fhmerer zu paffieren, wazZ zur Folge hatte, daß 
mein Pferd fich Sfters fträubte, den Noitieg mit mir zu wa- 
gen. Obgleich ich mit großer Vorficht die alatten Ufer bin: 
abftieg; machte id e3 einmal dem BPferdeknechte gleich, indem 
ich ausglitt und dafür forgte, daß meine naffe Kleidung noch 
reichlich mit roter Erde verziert wurde. . 
Wie wohl tat ung nach fo langer Wanderung die Stür: 
fung durch Speife und Ruhe unter fhüßendem Dache, das 
wir noch befonder8 zu fchäßgen wußten, al3 e3 kurz nach un- 
jerer Cinfehr anfing, in Strömen zu regnen und den ganzen 
Zag kaum .aufhörte, Gegen Abend erhob fich dazu ein ge- 
Waltiger Sturm, der in der Nacht fo Heftig wurde, daß man 
fürchten fonnte, er werde daS ganze Haus hinweanehmen. 
Segen Morgen legte er fich und auch der Regen wurde weni: 
ger. Leider konnten die Chriften der umliegenden Dörfer,
	        
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