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der Ehren.“ Bei den Gefhmiftern Irle fand ich freundliche
Aufname, und recht bald habe ich mich hier auf der ftillen Sta-
tion eingelebt. Freilich, eine ganz neue Welt umgab mich jet.
Man ftellt fih wohl daheim eine. tropijche Land{hHaft kaum
anderz vor ala eine Gegend mit üppigem Pflanzenwudhs,
herrlichem Blumenflor und ftattlichen BPalmenmwäldern; aber
hier hat man doch nicht3 von alledem. Unfre Kolonie ift ein
regenarme3 Land. AlZ ih hier ankam, hatte e8 in 7—8 Mo-
naten nicht geregnet, und Ihr könnt Such denken, wie € hier
ausfah. Doch das ijt hier in jedem Jahre fo; von April bis
Smwafopmund
Oftober ifjt hier die regenlofe Zeit, Menfchen. und Tiere
{eben von dem, waz in den übrigen Monaten wächft, Bor
der Regenzeit denkt man, die ganze Natur fei erftorben, aber
jiehe, einige Tage nad dem erjten (hönen Regen hat fih die
ganze weite Sandfläche in ein wunderfchöne3 grünes Weide:
feld verwandelt. Und nit der Natur Tebt alle3 wieder auf.
So fremd einem zuerft alles in der Natur vorkommt, fo eigen-
artig mutet einem aud) die Menfhenwelt an. Man muß fid
erft daran gewöhnen, immer wieder die vielen halbnackten
Seftalten vor fich zu haben. Doch gewöhnen unfte Chriften
fig daran, fih zu bekfleiden; aber all die fOmwarzen Neger: