Br 8.
Bwrölfter Yahrgang, Mugukt 1912,
Der Missionsherold,
ein monatlich erscheinendes Missionsblatt für jung und alt.
Inhalt: Der erfte Brief aus Ubhaland in Oft-Airika. — Unfere Miffionare
— 9Brieftaiten.
Der erste Brief aus Ubhaland in Öst-Afrika
ift angefommen und hat unfere Seelen zu Lob und Dank ge
jtimmt, Die drei Brüder Haben ihre Zelte (vergl. unfer Bild)
im Tale Roffula aufgefdlagen und werden nun, wenn unfer
Gott ihnen Kraft und Sefundheit erhält, beim Bau ihres
Haufes fein. Dörfer gibt e8 gar nicht, fondern die Häufer, die
übrigens nur. 2 m hoch find, liegen ganz zerfireut zwifchen dem
hohen Gras. Baummwuchs ift in der Gegend nur ganz {pärlich
vorhanden. Das Bauholz werden „Uunfere Miffionare zwei
Tagereifen weit Holen müfjfen. Das Klima ift fo fühl, daß fie
durchaus eutopäifche Kleidung tragen. Die Kolonialvermal-
tung bat ihnen Jo meit großes Entgegentommen gezeigt. . Der
Bericht unferer Brüder ijt voll Dank über unfers HEıtn Güte,
Einer jhreibt: Der HEr Iefus fcheint einem Hier in Afrika
biel näher als zu Haufe in Deutfohland. Freilich man ficht
draußen Seine tägliche DurgHhilfe in Meinen und großen Din-
gen viel handareiflicher als 3U Haufe, wo wir gegen Seine
Wunder {fo merkwürdig Wnempfindlich find. Leider hat unfer
Bruder Bock 19m oHk auf der Reife al3 auch im Belt recht fehr
mit Malariafieber. zu tun gehabt. Jedoch hoffen wir, daß er
lich, nachdem erfimal das Keifen zum Stilftand gefommen, in
der Fühleren Quft bald erholen wird. Wie gut auch, daß wir
darauf aufmerffam gemacht wurden, daß man ihnen Fenfter-
glas und Fenjterfitt Mitgeben müffe, denn. in den Nächten
irieren. fie, da meiden fie froh fein, die Lucen dit machen zu
fönnen: Der Brief kam über Ubfohifchi und hat 6 Wochen ge-
braucht. Hoffentlich friegen wir nun bald wieder und zwar
techt erfreuliche Nachrichten.