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Natürlich haben die Mädchen, wenn fie in Mufktt, (d.h. Cr-
Löfung), unferm Heim eintreten, feine Ahnung, wie fie fich bei
den Andachten, beim Beten zu benehmen haben, das Schließen
der Augen, das KXnieen, daS Stillefigen find ihnen lauter un-
befannte Dinge. Meine Mutter jagt auch, daß fie das erjte:
mal, wo fie einer chriftlidhen Berfammlung beigemwohnt, gar-
nicht gewußt, wozu die Yeute plöglidh vor ihren Stühlen ge-
fniet. Sie habe gedacht, man bete die Stühle an. Das Un-
verftändlichfte war ihr gemwefjen, daß die Chriften fih aleich
darauf wieder auf die angebeteten Stühle gefjeßt hatten. ;
Wenn wir lein Geld in der Kaffe haben, jo verfammeln
wir die Kinder. „Wir haben nur noch heute etwas zu effen,“
jagt Bandita Ramabai. „Ihr müßt unfern Vater bitten, daß
Er ung wieder Speife fendet. Zuerft aber prüfet euch, ob al-
fe8 in Ordnung ift, forfchet in euren Herzen, aber auch in
euren Schiebladen, und wenn darin etwas nicht in Ordnung
Et, to bringt die Sache in Ordnung; erft dann fönnen wir
eten !“
- Und der himmlijdhe Vater Hat ung noch nie im Stich ge-
affen.
Hunderte diejer Kindwitmwmen find jeßt getauft. Sines
Tages Ichenkfte Gott 1400 munderfhöne Bibeln. Beim Ver-
teilen fagte Ramabai: „Ihr habt gelernt zu Gott wie zu
eurer Mutter zu gehen, wenn ihr nun irgend etwas nicht ver-
itebt, fo greift zu eurer Bibel.“ Da fchrieben mandhe Kleine
auf die erfte Seite des BibelbucheS: „Das ift meine Mutter!“
Sa, die Witven in Mufti erfahren eS: „Mein Bater und
meine Mutter verlafjfen mich, aber der HET nimmt mich auf!“
LAS HZ
Sefu meines Lebenz Leben,
Hefu meines Todes od,
Der Du DichH für mich gegeben,
In die tieffte Seelennot,
In das äußerfte Verderben,
Nur daß ih nicht möchte jterben,
Taufend, taufendmal fei Dir,
Qiebiter Sefu Dank dafür.
Herausgegeben von Miffionsfjenior Ro dl in Breklum.
Verlag der Mijfionsgefellfhaft in Brefflum.
Drud des „SonntaagSblatt fürg Haus“ in Brekflum.