Keaen, fo ftehen wir unter demielben gleidmäßigen Regen:
rau fh micder auf, fo gings eine Woche und zwei und die Dorf
itraßen riefelten mie Bäche, die Bauern jagen in ihre Xiücher
gehüllt auf den [(Hmalen Beranden ihrer Gäufer an der Erde,
die Arme über die Knie gelegt und den dünnen Glimmfitengel
im Munde und fOmnunzelten, denn menn fo viel Regen fällt
im Jeypurlande, da gibt eS eine gute Ernte. Während mir
dort bei unjerm Bruder richtig Fejtgeregnet find, fommt aus
der Cbhene, aus Parvatipur ein Brief des InDalts,. e8 fei
alles am Vertrocdnen und das Hedeutet, daß nun ein Drittes
Yahr der Hungertod feine Sichel [Owingen wird, Leider miüjf-
jen wir in Nandapur auch mit erleben, mie ungefund es in der
Regenzeit ift. Br. Sell bekam jhmweres Fieber und von Mifj-
Nonar v, Frieling in Lakjhmipur und DVDoft in Korapıt kLom-
men diefelben Nadhridhten. oft muß ja noch fein zweites
DHdiyafpraceramen machen. Weil er in Koraput gar feinen
Sprachlehrer F£riegen fonnte, madte er fi auf nad Jeypur,
aber gleidh nad der Ankunft mußte et fih zu Bett Legen und
der Froft fOhiüttelte ihn, daß die Zähne ÄfNapperten und dann
fanı die Gluthige, als müfje fie alle Adern {fprengem und den
Kopf zerreißen, So giny es fünf Tage hindurch Tag und Nacht,
Inzwiidhen kam aus Parvatipur eine Einladung zur Hochzeit
unferer SGefhwijter S®imm zum 14. Sept. VMijionar Toft reift
din, muß unten in der heißen Gene aber {o Eoloffal f{hmwigen,
daß ihm ganz Jhwad wird, aber er jOwigt feine Fieberbazillen
mit aus und 6 Wochen bleibt er frei vom Fieber, Hätte er nur
fleißig weiter Chinin genommen, dann märe er vieleicht nodh
(änger frei geblieben, aber wer mag das Hittre Zeug fo für
nichts jhlucden? Unferem Br. Sc ging’S redht Herzlich TALecdht
beim Fieber, er Hatte fo Häßlid quätendes Crbrechen dabei,
Much Miffionar Hinridh Sped hat nach 214jährigem Aufenthalt
in Jnudien zum erjten Mal und dann gleidh immer 2—3 Tage
alle drei Wochen Fieber gehabt. Ganz furdhtbar Jeiden die at
men Eingeborenen in ihrer dürftigen Kleidung und feuchten
Haufern am Fieber, denn die Enthehrungen der Iekten Hun-
gerSnotzeit Haben natürlich die Leute für KArankheiten fehr
empfänglid gemadt. Cholera und fOmwarze Blattern fommen
auch mit vor. Br. Sell fand fogar, als cr in Baripokus mit
Sieber kag, daß dort im Dorf in jedem Haufe die Rocken f2i-
cn. Da gab eS denn auf allen Stationen au tüchtig Arbeit
mit der Medizinausgabe, Wenn auch in den Bergegenden eine
gute Ernte im9nSTicht ft, Jo ft die Folge der Teurung doch im-