Full text: (10. Jahrgang)

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Heinen Gärten. Die eriten Früchte find gewöhnlich ein Ge: 
idhen£ für uns, ih faufe ihnen ab-und zu für einen Pfennig 
auch irgend etwas ab, denfelben tun fie dann gewöhnlidh in den 
Klingbeutel. in ‚der Kirche, Fun der Regenzeit müffen 
die Kinder eigentlid immer Gras ausziehen und jäz 
ten; das iit cine BGefonders WGelichte ‘ Arbeit, da ie 
dabei etwas träumen fönnen und nidht nadzudenken brauchen, 
Bon den großen Mädchen tragen einige auf ihren Köpfen das 
nötige Walfer herbei, andere miüjfen in der Arbeitsjtunde mit 
dem indifden Spaten arbeiten, Wil man Hier befferes Ge- 
miüfe oder Bänme pflanzen, dann muß ein 30 cm tiefes Loch 
gemacht werden, da aber unfjer Örunditück {jo fehr {teinig üt, 
muß arit der Mergelhacke tlichtig hineingefchlagen werden. 
Bocte kann man darum auch nur in der Regenzeit machen, 
menn die Erde nicht jo hart Mt. Die Kleinen jJammeln mit 
Borkiehe KuhHdiünger, dabei fönnen fie etmas Herumftreifen, 
und das it ja fein für fie; Kuhdünger iit ja für fie durhaus 
nichts Schhmußiges, c8 mird mit den Händen gelammelt und in 
Meinen Körben nach Haufe getragen. Denn jeden Zag muß 
Baus und Hofplag mit diejfem Stoff beitrichen werden, Zu dem 
Zweck wird er mit Waljjer und roter Erde vermengt. Am Don- 
nerStag geht es in den Jungel um Holz zu fammeln und 
Zahnbüiviten (eine Art junges Holz) zu holen. Zahnbhürften? 
Ja wohl, die wacdhjen bei uns in Indien auf den Bäumen. 6 
find Zweige von der Dicke eines kLleinen Fingers, melde an dent 
einen Ende vor dem Gebrauch zuredtgekaut und dann zum 
Aofchrubben der Zähne, des Gaumens und der Zunge Denußt 
und hernacd weggeworfen merden, Aönige Haben cigne Die- 
her, deren ganze Mıtfgabe darin beiteht, ihnen Zahnbürften zu 
bejorgen. Freitag ijit Waichtag; die Walde wird in AWiche ge- 
fort, auf einen: Brett geidhlagen bis fie rein ift; eimige tun 
diefes jehr gejhickt, andere dagegen Ihlagen das Zeug dabei 
in Stüde, aber rein mird e8 troßdem nit. Man kann fich 
denken, welch reges Lehen e8 an dem Tage am Brunnen it. 
Sonnabend it Generalreinigungs- und Flicktag, Für alle 
dieje Arbeiten haben wir an jedenr Tage unfere MArbeitsitunde 
und zwar von 4—514/, Uhr nachmittags, nur am Freitag und 
am Sonnabend. wird der ganze Nadhmittag dem Vernen 'ent- 
wgen und der Außenarbeit gewidmet. Abends wird auf der 
Veranda unjeres Haufes8 die Andacht gehalten. Meine großC, 
Bitte {ft e5, daß etwas von dem Samen, weldjer hier ausgefät 
witd, aufgehen und Frucdt bringen möge. Bei manden darf
	        
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