Full text: (10. Jahrgang)

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mein[Oaftsfejt. Nun leert fich langfam der Kircdhfaal. Kei- 
neS der Kinder beißt etwa die Weihnachtsrübe an, dazZ wäre 
mie eine Entweihung. Alez jtrömt nach Haufe in die eigne 
Hütte, wo fchon der Meine Chrijtbaum bereit jteht auch ihnen 
zu leuchten, Im Lichterfohein desfelben wird die Hauptmahl- 
zeit gehalten und die Meinen Gefchenke, die fie einander Zu ma- 
hen haben, werden ausgeteilt. Nach der Mahlzeit ijt das gan- 
ze Dorf in Bewegung, gerade wie drunten im Süden, jeder 
muß noch beim Nachbar einfchauen, eS ijft Weihnacht, und 
Weihnacht ijt Gemeinfdhaft. Oft mird auch in Labrador helles 
Sternengefunfel dazZ feiernde Dorf beleuchten, in Indien ift 
das ausnahmslos der Fall, fo ausnahmalos, daß wir manch- 
mal den Chriftbaum für die Schuljugend, namentlich info- 
fern diefelbe noch hHeidnifch tft, draußen im Freien aufgeftellt 
Daben, weil die Käume zu eng und zu heiß find. In Kotapad 
8ibt e3 auch augsnahmsio3 für die Jugend recht in Fett gefot- 
tene füße Kuchen, ohne die e8 gar nicht gehen kann. Endlich 
liegt alles in tiefem Schlaf, und e3 FOläft fich {o gut im Frie- 
den der heiligen Nacht, die ES3kimos3 in ihren Pelzen, unfere 
Hndier auf der Matte am Boden, die Befucher von den Außen: 
plägen in den für fie erbauten Laubhütten. 
Bofaunen und SGloden begrüßen den COhrijtmorgen, 
an dem die Sonne noch zehnmal heller {trahlt al3z font. 
Sn bunter Gemwandung ftrömt alle8 zum Gotteshaus. 
Und zu Weihnacht fMNingen auch die Lieder in der 
eigenen Dichtungzmweije nach eigenen Melodien. Die 
Yeute werden nicht müde zu fingen, wo fie gehen 
und ftehen. Und nun das Feftlide Gemwimmel zwijchen 
den Sottesdieniten auf unfjeren indifchen Stationen, das Iur- 
ten und Blafen und Raffeln und. Pfeifen auf all den Snfiru- 
Menten, welche den Weihnachtstkiften auzZ Schleswig-Holftein 
entitiegen find! Wie in Hoffental gehört e8 auch auf unferen 
Stationen dazu, daß die Mijfionare am WeihnachtStage, wenn 
nicht fchon am heiligen Abend, in den Chrijtenhäufern einen 
Befuch machen, die Meine Krippe oder den Baum zu fehen 
und einen Weihnachtsfegen für die Familie zu erbitten, In 
DHoffental haben fie vielfach die „Herrnhuter“ Weihnachts- 
iterne in den Häufern, unfere Inder machen fih auz buntem 
Papier auf Bambusgeftellen fehr feine, große bunte Laternen, 
welche mit einem Tongefäßchen mit Del und Docht ganz 
[Oön erleuchtet werden fönnen. Um 5 haben fie in Hoffen- 
tal den Schlußgottesdienjt im Kirdhfaakl mit einer liturgi-
	        
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