Full text: (10. Jahrgang)

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jundheit meiner Arbeit nachgehen, während der eine vder Der 
andere von den Gefchwijtern mit jHmerem Fieber fih legen 
mußte, fo 3. B. Br. Oppermann, der 5 Tage, Br. FJörgenfen, 
der 6 Tage ununterbrochen im Fieber lag. Sollte ih da dem 
HE rn nicht dankbar fein? Und auch fonft hat Sr bisher 
Seine Hand über mich gehalten. Neulich fah ich eine große 
Schlange, und bald darauf tötete .ich drei Meinere bei mei- 
ner Veranda. Auch Hat ganz in der Nähe von KXoraput, auf 
dem Wege nach SJeypur, ein Tiger fein Unwefjen, dem ab 
und zu ein Menfch zum Opfer fällt. In voriger Woche holte 
er fich eine Frau, die Brennholz fucdhte. Man fand nachher 
Urme, Beine und Oberkörper mit halb abagefrejfenem KXopfe 
unter einem Baume. Doch wir wiffen, der Hüter IZrael3 
jOläft und fOlummert nicht, und ohne Seinen Willen fällt 
fein Haar von unjerm Haupte. — 
WazZ meine Arbeit anlanat, fo ijt in der ZifjhHlerei ge- 
genwärtig viel zu tun. Denn wir haben Fenfter und Türen 
für Doliamdbo herzuftellen. Die Fenfjter für die Kirche in 
Seypur find bereits fertig, aber e3 fehlen noch die Züren. Im 
der Weberei will e8 nicht recht vorwärts gehen, doch, kommt 
Beit, fommt Rat! 
Einen Heinen Spaß muß ih Ihnen hier doch zum Schluß 
erzählen, über den wir neulich fehr lachen mußten. Unfer 
Kofthaus für die Knaben war zu fNein, und deshalb muß- 
ten wir anbauen, und zwar brachen wir die Küche ab, die 
inzwifchen in den Pferdeftall verlegt wurde. Weil nun {Hon 
einige Hegenfchauer fich einfanden, begannen wir zuerft mit 
dem Bau der Küche, und zwar follten die größeren Knaben 
fie felbjt bauen. Sie gingen auch mit einer für indifjdhe Ver- 
hHältnifje fabelhaften Gefchwindigkeit ans Werk. Ale waren 
oder wollten wenigitenzZ die erften Kulis fein. IH wurde 
dabei lebhaft an meine Militärzeit erinnert; denn da ft der 
der GSeriebenite, welcher fOheinbar überall zugreift, und im 
rund leiftet er doch nicht. So ging der Bau hübfeh Lang- 
jam vormärt8, und lange konnte man nicht fjehen, ob man 
eine Schuttarube oder fonjt etwaz anderes vor fich Hatte. 
Mber allmählich wurde der Bau Höher und — oh weh — 
nach oben zu immer weiter, jo daß fOließlich der Raum oben 
etwa um 2 Fuß weiter mar alz unten. Befonder3 komifch 
jah die Seite aus, in der fih die Tür befand; denn hier ging 
die Mauer auf der einen Seite der Zürsffnung nach innen 
und auf der anderen Seite nach außen. Wollte ih einmal
	        
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