Full text: (10. Jahrgang)

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und am Montag war ich wieder in Madras, wo ich mit Hilfe 
der Frau Miffionar meine Sinkäufe machte. Bon Madraz 
fuhr ih nach der Hermannsburger Station Nagudapet, wo 
mich der Induftriemiffionar Burmeifter herzlich am Bahnhof 
in Empfang nahm. Im Haufe des Herrn Mijfionar Harms 
jeierte ich einen famofen Mufikabend mit und wmunderte mich 
nur darüber, was darin Miffionare zuftande bringen kön: 
nen. Peinlich war e8 auf meiner Weiterreife in Waltair, mo 
ich gar nicht wußte, in welchen Zug ich einfteigen follte. 
Schließlich Iprana ich in einen jhon fahrenden und es ging 
gut. In Vizianagram Holte mich Br. Gimm ab. Yun war 
ich geborgen. AlS wir in Salur einzogen, gingen mir die 
Augen über. Br. Schulze hatte eine Chrenpforte mit deutfchen 
Sahnen aufrichten laffen, die Kinder empfingen mich mit Ge- 
ang und die Gejhwifjter mit herzlidhem Händedruck, — SO 
mar nun getröftet über ale Aenafte während der Reife. Nach 
zivei Tagen ging ih nad Parvatipur, unferer „Sonntags: 
[tation“, blieb zwei Tage und reifte dann über Salur nach 
Sambari zu Gefhwijter Städer; dort blieb ich fech3 volle 
Tage, Metterte auf die Berge und über die Felfen. Im Stil- 
len erwartete ih nun doch wenigjtenz mal einen Bär brum- 
men zu hören oder eine Schlange {ih ringeln zu fehen, aber 
fie taten mir den Gefallen nicht. Auf Bruder Städerz Bferd- 
hen ritt iO nad Salur zurüd. Das Vergnügen war groß, 
aber tagelang fonnte ih danach kaum fißen, das ift ein 
jchauderhaftes Lehrgeld! Im Ochjenwagen reifte ih dann 
weiter nach Xoraput. Die Bandyleute folten um zwei kom- 
men, damit wir um bier abreifen fönnten. Sie aben aber erjt 
und aßen wieder, {0 wurde e3 147, ehe es 108 ging. Die Ge- 
[Omifter waren fo ruhig dabei und ich mwucdhz beinahe aus 
bor Ungeduld. IH fuhr die ganze Nacht hindurch, bergauf, 
bergab und kam morgens nach Botingi. Zu meinem und mei- 
nes Magens Schreck fah ih aber, daß ich vergeffen hatte, das 
Brot einzupaden, aber fchon erfchien ein rettender Engel in 
Seftalt eine3 braunen, barfüßigen, (Omarzhaarigen Kora- 
puter Waffermanns, den Frau Timmdee mit allerlei EB- 2111D 
Trinfvorräten für mich abgefandt. AlZ ich die Bananen 
verzehre, fommt ein feiner halbeuropäifdher Junge, dem ich 
zine reiche, bald bittet er um noch eine, die ich ihm nicht ver: 
jage. Die Meine Freundlichkeit verfchaffte mir vom Vater des 
Knaben eine Cinladung zum Mittageffen. Da war ich denn 
fein heraus! Um 5 Uhr nachmittags reifte ich weiter. Sch 
ging eine Strede, da famen zwei Sakole des Weas, hut, wie
	        
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