Full text: (9. Jahrgang)

198 — 
wieviel Langmut muß Er auch diefes Bolk tragen! Wenn wir 
daran denken und auch an die eigene Sünde, dann wird e$ 
un8 nicht Ihwer, au unjere Nächiten in Liebe zu tragen. — 
Und wir wollen auch unfere braunen Britder und Schmweijtern 
in Geduld and Liebe, Langmut und Freundlichkeit tragen, und 
hr wollt uns Helfen, nit wahr? 
HerzlidhH grüßt Eu Cure - 
Cath. Gloyer. 
2009 finde ich Frieden? 
Sin Hindı, reich an Sold und Chr’, 
Doch innen im Herzen arm und leer, 
Hat zu fih die Priefter befchieden: 
„Ro find) ich Frieden, ad Frieden?“ 
„Im Heilgen Gange3 waiche dich, 
Da findeft dur Frieden ficherlich!“ 
Sr wälcht fidhH nach ihrem Willen -— 
Doch kann er dag Herze nicht itillen. 
Er fehrt zurüc fo leer und arm; 
Kuft wieder zujammen Der LBrielter Schwarm: 
„Noch mard mir kein Friede befchieden, 
Mg find’ ich Krieden, ach Frieden 2“ 
„Fin Tempel fteht viel Meilen weit, 
Dort ift dir Fried’ und Ruh’ bereit!“ 
Er wandert wohl Hundert Stunden — 
Hat teine Ruh’ gefunden. 
Er fommt zurück fo arm und leer, 
Und wieder rujt er die Brüder her: 
„Wo find’ ih Armer hienieden 
Den Krieden, den füßen Frieden?“ 
„‚2ad’ auf die Schultern den {OÖiverften Blog, 
Schlag’ durch die Sohlen den fpibeften PMlock, 
Seh’ hundert Stunden zu Iuße, 
Das it Die ficherite Buße!“ 
Er geht und geht von Stadt zu Stadt, 
Er geht fih mid’, er geht fih matt; 
Cr hätte den Frieden jo gerne — 
Der KXrieden, der Frieden bleibt ferne.
	        
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