Full text: (9. Jahrgang)

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en Lippen, daS er ihr von Def, den Seelenarzt, fagte. Bald 
firhrte fie das Knäblein an der Hand ang Zelt. Gott hatte die 
Miedizin gefegnet. NahH Jahr und Tag meldet fih in jener 
Gegend ein ganzes Pariahdorf zum „Vernen.“ Ein fleines 
Schulhaus follte gebaut werden und dazır brauchte die Mil- 
jion ein Stück Land. MNelhHe Nöte Haben wir durdgemadt, ehe 
man Zand bekam! Yın hHeftigiten {träubten fich die Kaftenleute, 
namentlidh die Brahmanen gegen den Ankauf eines Stücf 
Qandes für eine Rariahihule. - Wir haben mandmal Jahre 
fang 1m old ein Feckhen Land gearbeitet. Hier begünftigt 
der Dorikarnam — d. D. Schreiber —..den Kauf. Das it en: 
jtaunlich. WHls der Mijlionar ifn befragt, dankt ihn der Kar- 
nam. — €$ war Jein Knäblein gewejen, das gefund geworden 
war. Nun wird cin feines Lehmbhaus gebaut und mit Palm- 
blättern gedeckt; ein Katechet zieht hinein mit feinem jungen 
Beibe und erzählte vom Heiland allen, Die €S Hören und die 
eg nicht hüren wollten hd {ehrte die KBariahgemeinde Halten, 
alles, was Gott uns Gefohlen Hat... Mandhen Abend aber, wenn 
Tängit der Rauch, der vom Kochen überum Dorf gelagert, id 
verzogen und alles {tik war, fam Teije mie ein Schatten auch 
ein Mütterlein aus den yornehmen Kajtenvierteln an’8s Rariz 
abidulhaus: „Ama — MAmma,“ ruft fie Teife draußen vor der 
engen Tür des fenfterlofen Hänsleins. Auf gebt die Tür: 
„Ama, Scohmeiter, erzähl ntir DON Sefur8,“ fo bittet die Alte, 
und nun figen fie zujammen an der Erde, den Rücken an die 
Hand gelehut, und der Mond fdheint ihren voll ing Draune 
Selicht. Zumweilen Hujcht c& wie ein Leudtender Diamant über 
die runzligen Wangen der Mlten, die Qiebe, mit der Jefus fie 
gelicht, treibt ihr ja die Tränen in die Mugen. DO, wenn fie 
Ihn bekennen dürfte! aber was mürde ihr Sohn, der DOr- 
nehme Dorffarnam Jagen, und wenn er fhon ein Yuge 3U- 
drückte, die andern Brahmanen mürden ihn ante tor verfluchen 
und ihnen weder Feuer noch Waljer geben und fie nicht mehr 
grüßen und fliehen mie die Pelt. Ob Jefus fie nidt annch- 
men mürde fo, mie fie ijt, auch ohne getauft zu werden? Sy 
ging eS Jange Zeit. Sic Getete zu Fefus und Iehte nur Som 
im Heidnijchen Haufe ihres Sohnes. Dann fam-das. große Stets 
ben in der Gungerönotzeif und nahır au fie mit, aber {Dr 
Sohn blieb ein Freund der Miifionare, wie Tehr audh jeine Ge: 
noffen ihn gegen Die Miifion einzunehmen heitrebt waren. Die 
tätige Liebe des Miifjionsarstes Hatte die Feinde zu HFreuns 
den gemacht.
	        
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