Full text: (9. Jahrgang)

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und Kinder. E$ mar gerade zu der Zeit, 4IS Sie in Limmau- 
reddipalle und Naldgeruvupalle fejten Fuß gefaßt und die Leute 
in jenen Dörfern Ihr Heilige BucH angenommen Hatten.“ 
(Wohl Herbit 1872 vder Frühjahr 1873.) „ES war früh am 
Morgen. Ih war mit meinem Onfkel Hinaus zu unferer Zucker- 
rohr-Pflanzung gegangen, um zuzujehen, ob die Wajfergräüben 
auch offen wären und das Feld gehörig bewäfjert miürde. Ein 
Sraben {hien verftopft zu jein. IH drang in das Hohe Rohr, 
amt zu jehen, moher das fam. Etwas, das einem Tötlih-brau- 
nen Holz ähnulihH jah, dicker als mein Oberarm, lag quer Über 
dem Graben im BWaljer. Blätter und Gras Hatten fid an 
ihın feitgefeßt und hinderten den Durchfluß des Waffers. ES 
war noch dunkel, als daß ih Hätte jehen können, daß eS eine 
ihlafende Schlange war. JO erhob meine Frunmme Axt oder 
Hippe und verfeßte ihn einen Hieb, um e$ durdzuhauen und es 
dann aus dem Wege zu werfen. Aber das verfaulte Stüd Holz 
wofür id e8 gehalten Hatte, jtürzte fih mit einem Sezif auf 
mich. YO jah den Kopf, die Mugen und die Fänge einer tod- 
Dringenden Schlange. . 
Mit ECntiegen iprang ih zurüc, indem iO nad meinem 
Onkel rief. Die Schlange war jedoch gefühmwinder alS id. Ihr 
Biß traf meinen redten Fuß. Hu, wie ihre Augen funkelkten, 
als fie fich ummandte und davoneilte. Dabei erblite ich die 
große Hiehwunde, die ih ihr mit meiner Ayt beigebracht Hatte, 
nicht alzıumeit von Kopfe entfernt. Das Funkeln ihrer Augen, 
die jOreckliden Zänge, die Hiebwunde, woraus das Blut her 
voriprißte, ans mar das Iekte, mas dieje Nargen an jenem Mor 
gen jahen, als ich im Zuderrohr zufammenbrad. Wie mir der 
Schmerz durchs Bein z0g! Wie mein Herz anfing zu Hopfen! 
MWie bald murden meine Augen trübe und fjOlolen fd wie im 
Tode! 
Mein Onkel mar herzugefprungen und Hatte mid an den 
Schultern erfaßt, gerade noch zeitig genug. arm zu fehen, mie Die 
21% Meter lange Schlange in dem didten Zucferrvohr verfdmwand. 
&85 mar feine Kobraichlange. Kobras find nicht Jo groß; aber 
dieje mird als ebenfjo gefährlid angefehen und, gleidherweife 
gefürchtet. Mein Onkel fOkeppte mich ins Freie, nahın mid 
auf feine SO ultern, Hief mit mir nad Haufe ing Dorf und Tegte 
nrih wie tot auf die Bank vor der Tür meiner Mutter. ID 
war bemwußtios jeit der Zeit, wo ih im Zucevrohr umfiel, aber 
ih habe jo oft gehört, mie mein Onkel und meine Mutter und 
meine Bettern die Sache erzählten, daß ih alleS wie mit eige:
	        
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